Anfang der 30er-Jahre strömten die Nazis in den Berliner „Palast des Okkultismus“ zu den Hellsehshows des Scharlatans Erik Jan Hanussen.
Geschichte

Extrem und esoterisch – das alte Bündnis

Die Esoterik stand einem rational bestimmten Weltverhältnis immer schon kritisch gegenüber. Einige ihrer Elemente verbanden sich in der Vergangenheit mit rassistischem und extremistischem Gedankengut. Radikale politische Bewegungen profitierten davon.

Die Atmosphäre in der Gesellschaft unseres Landes ist schnell beschrieben: Verbitterung, Verdächtigung und Zorn. Die Lager scheinen je nach Impfstatus neu geordnet, in Blöcke, zwei Drittel hier, ein Drittel dort, sie sind wie eingeschnürt, das Gelände vermint, die Fronten starr, der Einzelne eingesperrt im stickigen Kasten der Besserwisserei und Verachtung.

Die Krise zieht auch Esoteriker und Okkultisten an, die das introspektive Streben nach Erleuchtung mit politischer Aktion vermengen, Paradiesvögel aller Couleur, die sich noch nicht durchdrungen sehen von den Giften der Moderne, in diesem Fall von den Produkten der Pharmaindustrie. Sie hätten schrullig und harmlos bleiben können in ihrem spirituellen Paradies, fanden nun aber, radikalisiert durch pandemiebedingte staatliche Einschränkungen, zu einer Misstrauensgemeinschaft mit Rechtsextremen und Rechtspopulisten, definieren sich als „Querdenker“ und „Impfgegner“.

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