Neue Virusvariante

Omikron: Großbritannien verhängt Quarantäne für Einreisende, weitere Fälle in Europa

Premier Boris Johnson verkündet weitere Maßnahmen,  nachdem bei zwei Reiserückkehrern aus dem südlichen Afrika die neue Variante nachgewiesen worden war.
Premier Boris Johnson verkündet weitere Maßnahmen, nachdem bei zwei Reiserückkehrern aus dem südlichen Afrika die neue Variante nachgewiesen worden war.APA/AFP/POOL/HOLLIE ADAMS
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Erstmals in Deutschland wurde die neue Virusvariante bei zwei Personen in München festgestellt. Nach Belgien haben heute darüber hinaus auch Italien, Tschechien und Großbritannien erste (Verdachts-)Fälle registriert.

Großbritannien versucht der Ausbreitung der neuen Coronavirus-Variante Omikron mit drakonischen Maßnahmen beizukommen. Wie der britische Premierminister Boris Johnson am Samstagnachmittag in London mitteilte, wird für alle Einreisenden eine verpflichtende Quarantäne verhängt. Sie müssen am zweiten Tag nach ihrer Einreise einen PCR-Test machen und bis zum Erhalt eines negativen Ergebnisses in Quarantäne gehen, sagte Johnson.

Der britische Premier äußerte sich, nachdem bei zwei Reiserückkehrern aus dem südlichen Afrika die Omikron-Variante nachgewiesen worden war. Die betroffenen Personen und ihre Haushalte befänden sich in Quarantäne, außerdem werde man in den Gegenden verstärkt testen, kündigte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid an. Die spanische Regierung hatte daraufhin ihrerseits die Einreisebestimmungen für Briten verschärft. Ab Mittwoch dürfen nur noch vollständig immunisierte Personen aus Großbritannien nach Spanien einreisen, ein negativer PCR-Test reicht nicht mehr.

Zurück zu den neuen britischen Einreisebestimmungen: Sie gelten unabhängig vom Impfstatus und sollen nach drei Wochen überprüft werden. Bisher mussten vollständig Geimpfte aus den meisten Ländern nur noch einen Schnelltest nach der Einreise machen, aber nicht mehr in Quarantäne gehen. Lediglich einige wenige Länder, mittlerweile auch viele afrikanische stehen auf der sogenannten roten Liste. Rückkehrer aus diesen Ländern müssten in eine zehntägige Hotel-Quarantäne auf eigene Kosten gehen.

Immer mehr Verdachtsfälle in Europa

Weltweit haben Dutzende Länder wegen der Virusvariante Alarm geschlagen, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO nach dem griechischen Buchstaben Omikron benannt und als „besorgniserregend" eingestuft wurde.

Die neue Variante dürfte durch Touristen auch bereits nach Europa gebracht worden sein. Nach Belgien am Freitag haben am Samstag auch Italien, Deutschland, Tschechien und eben Großbritannien erste Fälle bzw. Verdachtsfälle gemeldet. [>>> Mehr dazu]

Und in Österreich?

In Österreich gab es bisher keinen Omikron-Verdachtsfall. Laut Experteneinschätzung dürfte es aber nicht mehr lange dauern, bis die neue Variante auch hierzulande nachgewiesen werde. Virologe Norbert Nowotny etwa spricht von „ein, zwei Wochen“.

Auch Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) hält das Eintreffen der Variante in Österreich nur noch für „eine Frage der Zeit“. Sein Appell: „Wir alle haben es aber in der Hand, zusammen dagegen anzukämpfen, in dem wir uns so schnell wie möglich impfen lassen.“ Denn sie sei, auch wenn die Wirksamkeit bei der neuen Variante nach bisher bekannten Daten geringer sein dürfte, nach wie vor die beste Option, so die Experten.

(APA/dpa/Reuters)

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