Bundesliga

Salzburg kassiert in Klagenfurt erste Saisonniederlage

Salzburg bekommt ein Gegentor
Salzburg bekommt ein GegentorAPA/GERT EGGENBERGER
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Der Meister findet weiter nicht zurück in die Erfolgsspur und verlor gegen den Aufsteiger 1:2. WAC und WSG Tirol gewannen.

Ausgerechnet gegen den Aufsteiger ist Fußballmeister Salzburg der erste große Ausrutscher passiert. Am Samstag kassierten die einmal mehr ohne den gewohnten Punch agierenden "Bullen" bei der heimstarken Austria Klagenfurt ein 1:2 (0:1) und damit die erste Saisonniederlage in der heimischen Meisterschaft. Turgay Gemicibasi (30.) und Markus Pink (80.) brachten die Hausherren im Geisterspiel 2:0 in Führung, Rasmus Kristensens Anschlusstreffer (91.) kam viel zu spät.

Die Roten Bullen führen aber noch immer mit zwölf Punkten Vorsprung auf den WAC, der bei der Admira mit 1:0 (0:0) gewann. Die WSG Tirol siegte bei Schlusslicht SCR Altach mit 3:0 (1:0).

An der klaren Tabellenführung Salzburgs 12 Punkte vor dem WAC änderte das nichts, für den Rest der Herbstsaison und das "Endspiel" in der Champions League gegen den FC Sevilla in eineinhalb Wochen verheißt die jüngste Entwicklung freilich nichts Gutes: In den jüngsten sechs Ligapartien gab es nur einen Sieg und zwei Remis, die vergangenen sechs Pflichtspiele brachten drei Niederlagen, zwei Remis und nur einen Dreier.

Einen "Stern-Tag" hatte sich Klagenfurt-Coach Peter Pacult gewünscht, und er bekam ihn. Seine Truppe fügte den meist ideenlosen Gästen die erste Liga-Niederlage seit 21. April 2021 (2:3 bei der WSG Tirol) zu und kletterte 17 Punkte hinter Salzburg zumindest bis zum Sonntag auf Platz vier. Im eigenen Stadion ist man weiter ohne Niederlage.

Salzburg ereilte schon beim Aufwärmen vor dem Spiel die Hiobsbotschaft von einer leichten Oberschenkelblessur von Innenverteidiger Maximilian Wöber, Sommer-Neuzugang Kamil Piatkowski musste ins kalte Wasser springen. Der Pole, der sich Mitte September den Knöchel gebrochen hatte, war bei seinem "Blitzcomeback" eigentlich für die Bank vorgesehen gewesen. Abgesehen davon rotierte Jaissle relativ intensiv, nahm im Vergleich zu Lille vier Veränderungen vor.

Daouda Guindo versuchte sich in der Viererkette links erstmals von Beginn an, in der Verteidigungszentrale agierte Oumar Solet statt Jerome Onguene und im Mittelfeld rückten Nicolas Capaldo sowie der bisher nur selten gefragte Antoine Bernede ins Team.

Salzburg tat sich wie schon in den vergangenen Wochen schwer, seine spielerische Dominanz in Gefahr umzusetzen, vorerst fiel nur ein flacher Fernschuss von Mohamed Camara (Phillip Menzl hielt/5.) in diese Kategorie. Dafür hatte auch Menzls Gegenpart Philipp Köhn nach hohem Ballgewinn der Hausherren und Halbvolley-Versuch Florian Rieders zu tun (16.).

Die Führung kam so nicht ganz ohne Ankündigung, auch wenn so mancher in der Entstehung ein Foul Christopher Cvetkos gegen Solet beim Ballgewinn gesehen hatte. Nicht aber Schiedsrichter Gerhard Grobelnik, der die Szene nach VAR-Intervention prüfte. Damit war der Treffer von Gemicibasi nach Assist Pinks gültig und Salzburg in der Zwickmühle.

Denn die Müdigkeit war den Gästen anzusehen, das disziplinierte, physische Spiel der auf Konter lauernden Kärntner bereitete ihnen Kopfzerbrechen. Immerhin wurden die Möglichkeiten besser: Adeyemi zielte nach einem schnellem Vorstoß am langen Eck vorbei (40.), Sesko jubelte kurz vor der Pause zu früh, weil er knapp im Abseits gestanden war (42.).

Richtig spürbar war die Gästedominanz erst etwa zur Stundenfrist. Da hatte Grobelnik infolge eines Fouls von "Joker" Luka Sucic auf Elfer, nach Videostudium auf Freistoß entschieden. Das motivierte Salzburg zusätzlich, Adeyemi (drüber/67.), Sucic nach schönem Solo (Menzl parierte/68.) oder wieder Sucic (vorbei/72.) sorgten für violette Schrecksekunden.

Der Ballbesitz blieb hoch, die zündenden Ideen fehlten. Das wurde im Finish bitter bestraft. Pink schloss einen schnellen Spielzug über fünf Stationen ohne Salzburger Intervention im Strafraum ab, Köhn bugsierte den freilich scharfen Ball ins eigene Tor. Kristensens fünfter Saisontreffer in der Nachspielzeit kam zu spät.

(APA)

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