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Ein holpriger Bullenritt

Bulle und Bär vor der Frankfurter Wertpapierbörse.
Bulle und Bär vor der Frankfurter Wertpapierbörse.(c) imago images/Future Image (Christoph Hardt via www.imago-images.de)
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Die Börsen werden derzeit von vielen Faktoren getrieben, zuletzt von den Quartalsberichten. Wie aber könnte es nun weitergehen?

Wien. Die optimistische Stimmung dauert an den meisten Aktienmärkten an. Für den Aufschwung sorgt eine Reihe an Faktoren, zu denen die Konjunkturerholung seit Jahresbeginn zählt – ebenso wie das anhaltend niedrige Zinsumfeld. Zuletzt sorgten aber auch die berichteten Unternehmensgewinne zum dritten Quartal 2021 für Unterstützung, betont Jan Viebig, Chefanlagestratege bei der Frankfurter Privatbank Oddo BHF.

In Europa haben bereits mehr als 80 Prozent der Unternehmen ihre Zahlen veröffentlicht – gemessen am Stoxx Europe 600. Laut Fact Set Research Systems, einem US-amerikanischen Finanzdaten- und Softwareunternehmen, betrug deren Gewinnplus durchschnittlich 63 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Damit wurden die Prognosen der Analysten ein gutes Stück übertroffen. Vor Beginn der Berichtssaison war lediglich ein Zuwachs von knapp 40 Prozent erwartet worden. Auch in den USA war die Entwicklung durchwegs positiv. Bei 92 Prozent der Unternehmen des S&P-500-Index, die bislang berichtet haben, betrug das Gewinnwachstum im schnitt 42 Prozent. Der Zuwachs fällt damit ebenfalls höher als erwartet aus.

Corona beschert Rückschlag

Viebig zeigt sich auch in Hinblick auf die Gesamtjahresentwicklung zuversichtlich und verweist in diesem Zusammenhang auf weitere Schätzungen von Fact Set. Ihnen zufolge dürften heuer die Gewinne der Unternehmen im Stoxx Europe 600 um gut 70 Prozent steigen und im S&P 500 um fast 50 Prozent. Damit liegt im Übrigen die jüngste Berichtssaison im historischen Vergleich deutlich über dem Schnitt. Doch trotz all der Euphorie – auch für die positiven Ergebnisentwicklungen – korrigierten die Märkte weltweit zuletzt wieder ein Stück. Der Grund liegt in den jüngst steigenden Fallzahlen bei den Corona-Infektionen. Dies führt bereits wieder zu regionalen Lockdowns, was natürlich die Wirtschaft belasten wird. Die Frage bleibt, wie heftig die Nachwehen ausfallen werden.

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