Experiment

Philippinen wollen in nur drei Tagen neun Millionen Menschen impfen

Impfwillige warten am Montag in einem der Zentren auf die Spritze.
Impfwillige warten am Montag in einem der Zentren auf die Spritze.(c) REUTERS (PETER BLAZA)
  • Drucken

Der südostasiatische Staat kämpft mit einer niedrigen Impfquote. Nun wagt er eine logistische Herkulesaufgabe - und setzt nebenbei Österreich auf die „rote Liste“.

Auf den Philippinen ist am Montag ein außergewöhnliches Experiment gestartet: Binnen drei Tagen sollen dort neun Millionen Menschen geimpft werden. Die Verwaltung des Landes mit ihren hunderten teils weit verstreuten Inseln stellt das vor eine logistische Herkulesaufgabe: Insgesamt wurden 11.000 Impfzentren geschaffen, 160.000 Freiwillige helfen und auch das Militär wurde hinzugezogen.

Die neue Omikron-Mutante mache die Kampagne noch wichtiger, erklärten Verantwortliche in der Hauptstadt Manila. „Es ist besser, auf die Effekte von Omikron vorbereitet zu sein“, sagte Carlito Galvez, der Chef der Impfkampagnen.

Die Philippinen hatten zuletzt mit einem der schwersten Covid-19-Ausbrüche im asiatischen Raum zu kämpfen.Ein Grund ist die vergleichsweise niedrige Impfquote.Nur 35,6 Millionen Menschen, etwa ein Drittel der 110 Millionen Einwohner, waren zuletzt voll immunisiert. Bis zum Jahresende soll mehr als die Hälfte der Bevölkerung und bis März mehr als zwei Drittel immunisiert sein.

Die Zahl der Corona-Fälle in den Philippinen ist mittlerweile wieder gesunken. Im September zählten sie dort noch 18.579 Infektionen, im November im Schnitt nur noch 1679.

Süden hinkt dramatisch hinterher

Die Impfraten unterscheiden sich je nach Region teilweise erheblich: In der Hauptstadt sind 93 Prozent der Einwohner geimpft, in den mehrheitlich muslimischen Regionen im Süden sind es laut Regierungsdaten nur 10,9 Prozent.

Die Philippinen haben wegen Omikron zuletzt sieben EU-Länder auf die rote Liste gesetzt, also mit Einreisebeschränkungen belegt, darunter auch Österreich.

Mitreden: Über erfolgreiche, fehlerhafte und fehlende Impfkampagnen

>>> Hier geht's zum Forum

(APA/Reuters/red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.