In Brüssel soll ein europäischer Newsroom entstehen

Viele Journalisten - wer hört was?
Viele Journalisten - wer hört was?(c) AFP
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Die Kooperation von 16 Nachrichtenagenturen wird von der EU-Kommission mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Auch die APA ist beteiligt.

16 Nachrichtenagenturen planen ab Jänner den Aufbau eines europäischen Newsrooms in Brüssel. Die EU-Kommission fördert die Initiative mit 1,8 Millionen Euro. "Dieser erste gesamteuropäische Newsroom wird es Journalisten ermöglichen, gemeinsam über EU-Angelegenheiten zu berichten und den Geist der Zusammenarbeit in der Heimat zu fördern", sagte der zuständige EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton am Montag beim European News Media Forum in Brüssel.

"Wir glauben, dass wir mit diesem neuen Schritt den europäischen Informationsraum stärken und den Zugang der Bürgerinnen und Bürger zu hochwertigen Informationen erhöhen werden", ergänzte er. Nach Kommissionsangaben sollen mit dem Fördergeld unter anderem Weiterbildungsangebote in dem Newsroom und eine neue, mehrsprachige Website mit ausgewählten Texten der Nachrichtenagenturen zu EU-Themen finanziert werden.

Koordiniert wird das Projekt von der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Beteiligt sind unter anderem die französische AFP, die italienische ANSA, die belgische Belga, die österreichische APA sowie die spanischen Agenturen EFE und Europa Press. Aus Nicht-EU-Ländern beteiligen sich Agenturen wie die albanische ATA oder die serbische Tanjug.

„Dank Vernetzung steigt die journalistische Qualität"

EANA-Präsident und APA-Geschäftsführer Clemens Pig sprach von einer Bündelung und Stärkung der EU-Berichterstattung der beteiligten Nachrichtenagenturen. Kooperationsmodelle würden im Medienbereich zunehmend wichtiger, so der Vorsitzende der European Alliance of News Agencies.

"Wenn 16 Nachrichtenagenturen aus 15 Ländern mit ihrem jeweils nationalen Blickwinkel auf Europa einen gemeinsamen Newsroom in Brüssel nutzen, profitieren alle von der Vielfalt an Perspektiven. Dank dieser Vernetzung steigt die journalistische Qualität", sagte dpa-Geschäftsführer Peter Kropsch. Dazu kämen noch Trainings, Veranstaltungen und vor allem die Infrastruktur des European Newsrooms (ENR) mit Technik und Nachrichtenfeeds. "Beim ENR-Konzept ist uns besonders wichtig, dass sich alle Partner zum freien, unabhängigen Journalismus bekennen", so Kropsch.

Die Umsetzung des Projekts wird bereits im Jänner beginnen. Der operative Betrieb des Newsrooms soll dann gegen Mitte des kommenden Jahres starten.

(APA/dpa)

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