Japanischer Shōchū: Ein seltener Tropfen

Sake-Sommeliers sind ein vertrauter Anblick, japanischer Whisky boomt weiterhin. Mit Shōchū schickt sich nun ein in Europa noch weniger verbreitetes Destillat an, die Gastronomie zu erobern.

Der heilige Franz Xaver war recht überrascht. Obwohl die Japaner auf der Insel Kyūshū reichlich Alkohol tranken, sah er angeblich nie Betrunkene. Was der Jesuit im 16. Jahrhundert hier als bekömmlich beschrieb, war ziemlich sicher eine Vorform des Shōchū. Er stellt damals wie heute die Spirituose des japanischen Südens dar, auch wenn sich die Hunderten Brennereien heute im gesamten Land finden. Alle vier geschützten Herkünfte – dem heimischen DAC für Wein vergleichbar – befinden sich aber hier, darunter mit dem nur in Okinawa zulässigen „awamori“ auch die Ur-Form des Shōchū.

Sie nützt den in Japan unüblichen Langkorn-Reis und verweist so darauf, dass das Destillieren von den Arabern über Indien wohl nach China und erst dann in den Süden des Inselreichs gelangte. Im Export fand man die zumeist aus Reis, Gerste oder Süßkartoffeln erzeugte Spezialität bislang kaum. „Am wenigsten bekannt waren in Österreich bisher japanische Schnäpse“, bestätigt auch Joji Hattori, Patron des Wiener „Shiki“. Er ist einer der wenigen, die nicht nur in ihrer Cocktailbar Shōchū anbieten, sondern ihn auch zum Menü reichen.

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