Am Montagabend sah man im ORF eine Nacht auf der Intensivstation, mitgefilmt vom Personal. Auf Puls 24 erklärte eine Psychologin, warum Informationen oft nichts mehr bewirken.
Es waren intime Bilder, die man am Montagabend in "Thema" sah. Ein Patient um die 60 zwischen Schläuchen und Geräten, nicht mehr ansprechbar, die Krankenschwester versuchte es trotzdem. „Nicht erschrecken, ich werde jetzt ein bisschen Mundpflege machen“, sagt sie. Seine Lunge sei de facto nicht mehr zu beatmen, sagt der Arzt. Das Gesicht unkenntlich gemacht. Mit kleinen Kameras hatte ein Team vom Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck für die ORF-Sendung „Thema“ ihre Arbeit festgehalten, diese kürzte die Bilder einer Nacht auf knapp 12 Minuten zusammen. Das Ergebnis: Tragische Szenen und (oft) vermeidbares Elend in wackeligen Bildern.
13 Betten gibt es auf der Intensivstation, in neun davon würden Covid-Patienten liegen, deren Durchschnittsalter unter 60 sei. Sieben seien nicht geimpft, eine Patientin geimpft, aber immunsupprimiert (Anm.: das körpereigene Immunsystem unterdrückt). Der Arzt spricht mit einem verängstigten Patienten, der intubiert werden muss, der Zuseher ist bei dem Eingriff dabei. „In gewisser Weise schicksalshaft“ seien diese schweren Verläufe ungeimpfter Männer und Frauen, sagt der Arzt. Es mache für ihn aber keinen Unterschied, ob er einen solchen Patienten behandle oder einen betrunkenen Autofahrer, der gegen einen Baum gefahren ist: „Es steht mir als Arzt nicht zu, hier zu werten.“ Vorbildhaft auch die Intensiv-Krankenschwester, die sich aber fragt, „wie lang wir das noch durchhalten sollen“.