Ungültige QR-Codes

Betreiber von Telegram-Kanälen wegen Verkauf von gefälschten Impfzertifikaten verhaftet

Italy discusses more stringent rules for use of Green Pass health certificate
Italy discusses more stringent rules for use of Green Pass health certificateREUTERS / YARA NARDI
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In Italien wurden mehrere Personen verhaftete, die via Telegram-Kanälen gefälschte Corona-Impfzertifikate verkauft haben. Sie sollen mindestens 35 Kanäle mit insgesamt 100.000 Nutzern betrieben haben.

Die italienische Finanzpolizei hat mehrere Personen verhaftet, die unter Verdacht stehen über Telegram-Kanäle gefälschte Impfzertifikate verkauft zu haben, berichtet das Onlinemagazin “Bleeping Computer”. Demnach konnte die High-Tech Kriminaleinheit die Identität der mutmaßlichen Kriminellen - trotz Versuchen diese zu verstecken - ausfindig machen.

Die Verdächtigen wurden im Zuge von Hausdurchsuchungen in Venetien, Ligurien, Apulien und Sizilien verhaftet. Dabei haben sie die illegalen Tätigkeiten gestanden. Die Verhafteten sollen mindestens 35 Telegramm-Kanäle mit insgesamt 100.000 Nutzern betrieben haben, in denen “authentische” und gültige Impfzertifikate für 100 Euro angeboten wurden.

Ungültige QR-Codes

Die Betreiber der Telegram-Kanäle gaben an, Komplizen bei der Gesundheitsbehörde zu haben, die falsche Einträge in die nationale Datenbank machen könnten. Man bekäme also einen offiziell gültigen Grünen Pass, ohne sich tatsächlich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Doch die QR-Codes auf den Zertifikaten waren gefälscht und somit für offizielle Kontrollen unbrauchbar. Nutzer, die für ein Impfzertifikat via Bitcoin, Ethereum, Paypal oder Amazon-Gutscheinen bezahlt haben, wurden also um ihr Geld betrogen.

Nicht nur das: Sie mussten für den Kauf außerdem personenbezogene Daten angeben, darunter den vollen Namen, Geburtsdatum, Adresse und Steuernummer. Damit haben sich die betroffenen Personen einem hohen Risiko ausgesetzt, so die Kriminalpolizei. Diese Daten könnten an Cyberkriminelle weiter verkauft werden oder dazu genutzt werden, die betroffenen Personen zu erpressen.

Ausgeweitete Impfpflicht 

Die italienische Regierung versucht indes verstärkt bisher Ungeimpfte zur Impfung zu bewegen. So brauchen etwa immer mehr Menschen ein gültiges Impfzertifikat, um arbeiten zu gehen. Die Impfpflicht, die bisher für Gesundheitspersonal galt, wurde zuletzt auf das gesamte Schulpersonal, die Polizei und das Militär, sowie auf das administrative Personal im Gesundheitswesen ausgeweitet. 

Zudem verschärft die italienische Regierung die Restriktionen für Nicht-Geimpfte ab 6. Dezember drastisch. Personen, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, werden von vielen Aktivitäten ausgeschlossen. Das ging aus einer Kabinettssitzung am Mittwoch hervor. Die Maßnahmen werden vorerst bis zum 15. Jänner gelten, könnten dann aber bei Bedarf verlängert werden.

(Red./APA)

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