Blitz-Comeback

Eisschnelläuferin Herzog hofft auf vorolympisches Wunder

Vanessa Herzog
Vanessa HerzogGEPA pictures/ Jasmin Walter
  • Drucken

Vanessa Herzog geht nach dem zweiten Bandscheibenvorfall in Salt Lake City aufs Eis, um das Olympia-Limit zu knacken.

Salt Lake City. Vor einer Woche schien der Olympia-Traum von Vanessa Herzog geplatzt. Nach dem zweiten Bandscheibenvorfall hatte die 26-Jährige ihre Weltcupauftritte abgesagt und therapierte den Rücken zu Hause, als die Hiobsbotschaft des Weltverbandes eintrudelte: Die notwendige Qualifikationszeit für einen Olympia-Start in Peking ist im diesjährigen Weltcup zu erbringen, Ausnahme gibt es für Österreichs schnellste Eisläuferin keine.

„In so einer Stimmung habe ich sie das letzte Mal nach Platz vier bei Olympia gesehen“, erzählt Trainer und Ehemann Tom Herzog. Bald aber erwachte der Kampfgeist des Duos neu. Als die Ärzte bestätigten, dass der bestehende Schaden nicht mehr schlimmer werden könne, reifte der Entschluss für ein Blitz-Comeback in Salt Lake City am Wochenende. Die über 500 m wohl nötige Zeit von rund 38 Sekunden sollte die Weltmeisterin von 2019 (Rekord 36,83) auch ohne tiefe Startposition schaffen. „Von der Konstitution her ist sie sehr schnell“, sagt Tom Herzog.

Für Körper und Seele

Dass Vanessa Herzog überhaupt an Spitzensport denken kann, ist Schmerzmitteln und Neurotraining zu verdanken. Dabei wird das Nervensystem etwa mit visuellem oder auf das Gleichgewicht abzielendem Input stimuliert, damit der Körper Anspannung und Schmerz loslassen kann. „Alle schauen zu, was wir da machen“, so der Trainer. Auf dem Eis wird nur minimal trainiert. „Das tut ihr seelisch gut, aber nicht körperlich.“ In Salt Lake City soll sich die „Liebesgeschichte“ für Vanessa Herzog fortsetzen. 2019 lief sie hier den Rekord, diesmal lässt sich der größte Sieg nicht in der Zeit bemessen.

(swi)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.