Pandemie

Die tödliche Corona-Bilanz in Südosteuropa

Der energieraubende Kampf gegen die Pandemie. In einer Intensivstation in Bulgariens Hauptstadt Sofia.
Der energieraubende Kampf gegen die Pandemie. In einer Intensivstation in Bulgariens Hauptstadt Sofia. APA/AFP/NIKOLAY DOYCHINOV
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Die Region leidet unter hohen Corona-Todeszahlen. Ein Grund dafür ist die weit verbreitete Impfskepsis.

Südosteuropa leidet massiv unter der vierten Welle der Coronapandemie. Egal ob die Verbreitung des Virus wie in Kroatien (7-Tage-Inzidenz 795) erst so richtig an Fahrt gewinnt, wie in Slowenien (785) nun ihren Höhepunkt offenbar erreicht hat oder wie in Serbien (191) vorläufig wieder am Abklingen ist: Auf der Europakarte der 7-Tage-Inzidenz sind die meisten Staaten der Region seit Wochen tief- bis dunkelrot gefärbt.
Tiefschwarz prangt Südosteuropa auch auf der Weltkarte mit den Todesopfern hervor: Noch auffälliger als die Inzidenz-Statistiken ist der hohe Todeszoll, den die Pandemie auf dem Balkan fordert. Unter den weltweit zehn Staaten mit der höchsten Zahl von Corona-Toten pro 100.000 Einwohner finden sich etwa Bulgarien (2.), Bosnien und Herzegowina (3.), Montenegro (4.), Nordmazedonien und Rumänien (9.).

Niedrige Impfquoten

Kam der Balkan in der ersten Welle der Pandemie im Vergleich zu südeuropäischen Ländern wie Italien oder Spanien im Frühjahr 2020 relativ ungeschoren davon, sterben inzwischen immer mehr Menschen in den überfüllten Covid-Kliniken in Südosteuropa. Allein Rumänien zählte im Oktober offiziell 10.700 Corona-Tote – in einem Monat.

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