Literatur

Koestler und das blutige Gesetz jeder Revolution

KOESTLER Arthur Portrait d Arthur Koestler (1905-1983) a son bureau, par Fay Godwin (1931-2005) Credit : Collection Brit
KOESTLER Arthur Portrait d Arthur Koestler (1905-1983) a son bureau, par Fay Godwin (1931-2005) Credit : Collection Brit(c) imago images/KHARBINE-TAPABOR (via www.imago-images.de)
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„Sonnenfinsternis“ über Stalins Schauprozesse machte Arthur Koestler berühmt - doch auch in seinem Spartakusroman zeigte er, warum revolutionäre Ideale unvermeidlich ins Gegenteil kippen: Nun liegt nach über 90 Jahren erstmals die Originalfassung vor.

Spartakusbund – so nannten sich Deutschlands marxistische Sozialisten unter Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg im Ersten Weltkrieg. Hätten sie einen anderen Namen gewählt, wäre der junge Schriftsteller Arthur Koestler 1935 wohl nie auf die Idee gekommen, sich in der Bibliothèque Nationale in Paris über den berühmten Sklavenaufstand im Alten Rom zu informieren. Selbst seit 1931 Mitglied der deutschen Kommunistischen Partei, war er neugierig zu erfahren, warum sich die Kommunisten einst so genannt hatten.

Dem Kommunismus hatte der in Budapest und Wien aufgewachsene Spross einer jüdischen Industriellenfamilie damals zwar noch nicht den Rücken gekehrt, aber Zweifel keimten bereits. „Dreieinhalb Jahre lang, seit meinem Eintritt in die Kommunistische Partei, war ich im Strom der Revolution untergetaucht. Jetzt kam ich zum Luftschöpfen hoch, schaute mir den Strom an, fragte mich, wohin er führte, und versuchte, etwas über die Natur der Kräfte ausfindig zu machen, die ihn in Fluss brachten“, schrieb er über die Zeit. Es war auch die Zeit, als ihn das, was er über Spartakus und seinen Aufstand las, so faszinierte, dass er beschloss, einen historischen Roman darüber zu schreiben.

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