WM-Qualifikation

Trefferreiche Pflichtübung der ÖFB-Frauen in Luxemburg

Stefanie Enzinger eröffnete den Torreigen mit einem Hattrick.
Stefanie Enzinger eröffnete den Torreigen mit einem Hattrick.imago images/Gerry Schmit
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Österreich beschloss das Länderspieljahr mit einem 8:0-Kantersieg und überwintert als Tabellenzweiter. Wermutstropfen war eine schwere Verletzung Virginia Kirchbergers.

Luxemburg/Wien. Drei Tage nach dem schwierigen Gastspiel bei Tabellenführer England (0:1) erwartete die ÖFB-Frauen in Luxemburg eine andere Fußballwelt. Gegen die Nummer 122 der Welt lag es an Österreich das Spiel zu machen, Irene Fuhrmann stellte das Team an fünf Positionen um und sehr offensiv auf: Eine Dreierkette sicherte ab, die übrigen Spielerinnen orientierten sich nach vorne, wo in der Spitze Nicole Billa mit Stefanie Enzinger Unterstützung zur Seite gestellt bekam.

Das Hinspiel (5:0) hatte die Österreicherinnen gelehrt, Geduld zu bewahren. Damals gelang erst kurz vor der Pause die Führung, so lange sollte es diesmal nicht dauern. Hauptverantwortlich zeichnete dafür Enzinger, die gegen die tief stehenden Luxemburgerinnen ihren Torinstinkt unter Beweis stellte. Nach einer Kopfballablage spitzelte St. Pöltens Goalgetterin, sie führt auch die Schützenliste der heimischen Bundesliga an, den Ball zum 1:0 über die Linie (16.). Der Jubel war kaum verebbt, da konnte die Abwehr eine Flanke von Verena Hanshaw nicht richtig klären, wieder war Enzinger zur Stelle (17.). Auch als ein Schuss Barbara Dunsts von der Latte auf den Rücken der Torhüterin fiel, stand Enzinger goldrichtig – 3:0 (23.). Billa sorgte für das vierte Tor binnen elf Minuten (27.). Einziger Wermutstropfen der ersten Halbzeit war eine schwere Verletzung von Virginia Kirchberger, die mit Verdacht auf Schien- und Wadenbeinbruch früh vom Platz musste.

Der Rekord wäre in Reichweite gewesen

Nach der Pause wurde Enzinger aufmerksam von einem luxemburgischen Schatten bewacht, weshalb das Tore schießen andere übernahmen. Dunst schlenzte den Ball schön ins Kreuzeck (48.), Marie-Therese Höbinger traf per Kopf (60.), Billa nach Lochpass (62.) und Sarah Zadrazil aus der Distanz (68.). Gegen völlig überforderte Luxemburgerinnen wäre anhand der Chancen noch mehr möglich gewesen, England zeigte es mit einem 20:0 gegen Schlusslicht Lettland vor. Trotzdem wurde es der höchste ÖFB-Auswärtssieg, auf den Rekord (zweimal 11:0 gegen Armenien 2003) fehlten drei Tore.

"Die Verletzung von Kirchberger ist sehr bitter. Ich muss dem Team ein Kompliment aussprechen, es hat es sehr schnell abhaken können und die richtige Antwort gegeben mit schnellen Toren. Das 8:0 geht in der Höhe absolut in Ordnung“, sagte Fuhrmann und übte Kritik an der Schiedsrichterin. „Der Gegner hat auf Zeitspiel gesetzt und ist teilweise sehr unfair in die Zweikämpfe gegangen.“ Insgesamt aber bilanzierte sie das Jahr positiv: „Wir haben alle Auswärtsspiele ordentlich absolviert und in der Offensive tolle Schritte nach vorne gemacht.“ Enzinger durfte sich für den allerersten Hattrick einer ÖFB-Spielerin feiern lassen. „Ich freue mich über jedes Tor, aber noch wichtiger war der Sieg. Die Verletzung von Virginia Kirchberger hat uns alle mitgenommen, dass wir trotzdem noch so performen spricht für eine starke Leistung."

Ehe sich am 8. April wohl im direkten Duell mit den punktegleichen Nordirland (9:0 gegen Nordmazedonien) der Kampf um Platz zwei und das Play-off entscheiden dürfte, sind für den Februar zwei Testspiele geplant. Ob und welchen Weg Österreich Richtung WM-Endrunde 2023 in Australien/Neuseeland einschlagen wird, entscheidet sich dann im Herbst nach der EM-Endrunde in England.

Luxemburg – Österreich 0:8 (0:4). SR Tsiofliki (GRE). Tore: Enzinger (16., 17., 23.), Billa (27., 62.), Dunst (48.), Höbinger (60.), Zadrazil (68.).

Österreich: Pal; Kirchberger (15. Schiechtl), Wenninger, Georgieva; Dunst (81. Schasching), Höbinger, Zadrazil (81. Degen), Eder (46. Plattner), Hanshaw (62. Naschenweng); Billa, Enzinger.

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