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Lobau-Tunnel: Aus für ein unterirdisches Projekt

Lobau-Protestcamp in Wien: Stoppen kann man eigentlich nur Fahrzeuge, keinen Tunnel.
Lobau-Protestcamp in Wien: Stoppen kann man eigentlich nur Fahrzeuge, keinen Tunnel.APA/HERBERT PFARRHOFER
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In den Redaktionen des Landes herrscht Aufregung. Wie soll man das Aus für den Bau des Lobau-Tunnels in eine griffige Schlagzeile verpacken?

„Gewessler stoppt Tunnel“ hat den Schönheitsfehler, dass man eigentlich nur Fahrzeuge stoppen kann, die in einen Tunnel einfahren wollen, so ein Tunnel selbst bewegt sich ja in der Regel gar nicht. „Gewessler begräbt Lobau-Tunnel“ ist auch wieder schwierig, denn wenn man ihn begraben würde, wäre er ja eigentlich trotzdem da. „Gewessler sprengt Tunnelprojekt“ würde falsche Assoziationen wecken. Die Baustelle wieder zuschütten geht nicht, weil man ja noch gar nicht mit dem Graben angefangen hat. Und dass der Tunnelanschlag nun nicht stattfinden kann, werden manche als Tunnelanschlag in einem anderen Sinn begreifen. Eher metaphorisch muss man es verstehen, dass die Bemühungen der Tunnelbefürworter von der Ministerin untergraben wurden. Und die Redewendung, dass der Tunnel am Ende ist, wirkt komisch. So wie übrigens auch die zuletzt so häufig gehörte Metapher vom Licht am Ende des Tunnels, das man ohne Tunnel ja gar nie zu sehen bekommt.

Nun, vermutlich haben Sie jetzt das Gefühl, dass dieser Beitrag zu wenig in die Tiefe geht. Geschenkt. Aber letztlich muss man sich halt – ob Befürworter oder Gegner – eingestehen, dass der Lobau-Tunnel einfach ein unterirdisches Projekt ist.

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