Dokumentarfilmerin Helga Reidemeister gestorben

Helga Reidemeister
Helga Reidemeister (c) imago images/Matthias Reichelt (Matthias Reichelt via www.imago-images.de)
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Die Deutsche dokumentierte das Leben von Frauen im Gefängnis, filmte Realitäten im geteilten Berlin und drehte während des Krieges in Afghanistan.

Die vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilmerin Helga Reidemeister starb nach langer Krankheit am Montag im Alter von 81 Jahren. Die in Halle geborene Filmemacherin kam nach dem Abitur in Köln zum Studium zunächst an der Hochschule für Bildende Künste und dann an der Deutschen Film- und Fernsehakademie nach Berlin. "Von wegen Schicksal“ war ihr Abschlussfilm und zählt zu ihren besten Arbeiten: Ein in seiner empathischen Distanzlosigkeit streitbares, aber sehr eindringliches Porträt der zerrütteten Gefühlswelt einer Berliner Familie.

In Berlin lebte Reidemeister bis zu ihrem Tod, unter anderem auch in einer Wohngemeinschaft mit Studentenführer Rudi Dutschke, über den sie einen ihrer Filme drehte. Auch andere Arbeiten sind Zeichen ihres sozialpolitischen Engagements. Sie dokumentierte das Leben von Frauen im Gefängnis, filmte Realitäten im geteilten Berlin und nach dem Fall der Mauer oder berichtete über den Abzug der sowjetischen Armee. Die letzten Filme drehte Reidemeister während des Krieges in Afghanistan.

Reidemeister war Mitglied der Berliner Akademie der Künste und Dozentin an der Filmakademie Baden-Württemberg. Für ihre Arbeiten erhielt sie unter anderem den Adolf-Grimme-Preis, den Bundesfilmpreis und den Friedensfilmpreis der Berlinale. Die Deutsche Kinemathek verfügt in ihrem Filmarchiv über das Gesamtwerk Reidemeisters.

(dpa/red.)

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