Ski-Weltcup

Mit der Angriffslust eines Raubvogels in Beaver Creek

In Beaver Creek schaffte es Matthias Mayer bislang einmal aufs Podest: 2019 als Super-G-Dritter.
In Beaver Creek schaffte es Matthias Mayer bislang einmal aufs Podest: 2019 als Super-G-Dritter.Getty Images
  • Drucken

Nach der Corona-Absage im Vorjahr sind die Speed-Herren mit dichtem Programm zurück in Beaver Creek. Die „Birds of Prey“-Piste fehlt Matthias Mayer noch in seiner Erfolgsliste.

Beaver Creek. Die ÖSV-Herren haben mit der legendären „Birds of Prey“-Piste in Beaver Creek noch eine Rechnung zu begleichen. Im Dezember 2019 gab es erstmals seit sechs Jahren keinen rot-weiß-roten Erfolg zu bejubeln, die Wiedergutmachung im Vorjahr fiel der Pandemie zum Opfer. Nun hat Schneefall in Kanada dafür gesorgt, dass sich heuer gleich vier Chancen dazu bieten. Da in Lake Louise nur eines der geplanten drei Rennen stattfinden konnte, eröffnet bereits heute (19.45 Uhr, live ORF1) ein Super-G das dichte Programm in den US-amerikanischen Rocky Mountains.

Bei Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr, die die Speed-Saison mit einem ÖSV-Doppelsieg eröffnet hatten, herrschte eine Mischung aus Vorfreude und Wehmut. „Beaver Creek ist wieder etwas anderes als Lake Louise, lieber wäre ich da noch einmal gefahren“, meinte Auftaktsieger Mayer. „Aber ich werde natürlich dort schauen, dass ich an die Leistungen anknüpfen kann.“ Vier Rennen in Folge erachtet der Olympiasieger als „zaches Programm“.

„Eine der schönsten Abfahrten“

Kriechmayr freut sich, nach dem Ausfall im Vorjahr wieder zurück in Nordamerika zu sein. „Es ist auch eine sehr schnelle Strecke, aber ein ganz anderer Charakter: sehr steiler Steilhang, weite Sprünge im Normalfall“, erklärte der Doppelweltmeister von Cortina und schwärmte von der Raubvogel-Piste. „Für mich ist es eine der schönsten Abfahrten, aber um da vorn mitzufahren, braucht es wieder sehr viel Engagement und Risiko von oben bis unten.“

Auch Max Franz, der 2018 hier einen Super-G gewonnen hat, fühlt sich nach vorläufig ausgestandenen Rückenproblemen wohl. „Ich bin ganz gut drauf, es funktioniert gerade alles“, sagte der Fünfte von Lake Louise. Im Gegensatz zu Franz und Kriechmayr, der 2017 mit dem Super-G dort sein erstes Weltcup-Rennen gewonnen hat, fehlt ihm Beaver Creek noch auf der Habenseite. Man könne sich auf die Rennen freuen, meinte auch Männer-Rennsportchef Andreas Puelacher. „Wir können selbstbewusst sein, wir können überzeugt Ski fahren. Das sind schon Attribute, die uns bei den nächsten Rennen helfen werden.“ Beim Veranstalter in Lake Louise hingegen ortete der Tiroler Aufholbedarf in Sachen Professionalität: „Da haben wir zum Beispiel Rutscher gehabt, das waren Kinder. Dass Kinder den Schnee nicht rausbringen, ist auch klar.“ Am Sonntag hätten angesichts der Schneemengen aber auch viele Leute nichts genützt, merkte Puelacher an.

Corona-Verwirrung im Vorfeld

Ob die Rennen überhaupt stattfinden werden, stand Anfang der Woche noch nicht gesichert fest. Mehrere vermeintlich positive Coronatests in der geschützten Blase der Athleten und Betreuer vor der Anreise in die USA hatten die FIS-Organisatoren in Aufruhr versetzt. Doch noch am Montag gab es Entwarnung, da bei neuerlichen Kontrollen lediglich ein Athlet aus den USA als Corona-positiv bestätigt wurde. Der nicht namentlich genannte Läufer soll minimalen Kontakt zu anderen gehabt haben und befindet sich in Quarantäne. Der Start bei den Nordamerika-Rennen ist geimpften Athleten vorbehalten. „Es geht eigentlich nur, wenn wir wirklich öfter mit PCR-Tests durchtesten. Nur so kann man die positiven Fälle herausfiltern“, resümierte Renndirektor Markus Walder. „Denn es sind alle doppelt geimpft. Trotzdem, das wissen wir ja, kann man es kriegen.“

(red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.