Erneuerbare

Grüne Energie: Rekorde sind gut, aber nicht gut genug

 Chinas erste „Solar-Autobahn“. Die Volksrepublik treibt den Ausbau der Erneuerbaren konsequent voran und wird ihre Ziele für 2030 wohl schon vier Jahre zuvor erreichen.
Chinas erste „Solar-Autobahn“. Die Volksrepublik treibt den Ausbau der Erneuerbaren konsequent voran und wird ihre Ziele für 2030 wohl schon vier Jahre zuvor erreichen. REUTERS
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2021 baut die Welt so viele saubere Ökostrom-Kraftwerke wie nie. Doch für die Klimaziele reicht das nicht. Teure Rohstoffe und viel Bürokratie hemmen die Wende zur grünen Energie.

Wien. Wer sich noch nicht so ganz mit dem Umbau der Energiewelt auf Erneuerbare anfreunden kann, sollte sich vielleicht anhören, was der weißrussische Diktator Alexander Lukaschenko zu sagen hat: Im Streit mit der EU um mutwillig von Minsk nach Polen eingeschleuste Flüchtlinge, droht er nun damit, kein russisches Gas mehr in die EU zu liefern, sollte Polen seine Grenzen verteidigen. Die Gefahr, dass Weißrussland diese Drohung wahr macht, ist gering. Doch in einem Jahr, in dem der Gaspreis bereits um das Sechsfache gestiegen ist, ist der Raum für Scherze dieser Art klein – und die Nachfrage nach Exit-Strategien aus ungesunden Abhängigkeiten hoch.

„Die globale Energieknappheit ist ein Rückschlag, aber sie zeigt uns auch den Weg nach vorne“, sagt Fatih Birol, Chef der Internationalen Energieagentur (IEA). Denn die steigenden Preise für Kohle, Öl und Gas haben die Produktion von grünem Strom in Europa noch konkurrenzfähiger gemacht. In vielen Ländern (auch in Österreich) sind Ökostrom-Produzenten schon besser dran, wenn sie ihre Kilowattstunden am Markt verkaufen, als bei staatlichen Fördertarifen zuzugreifen. Entsprechend rasant geht der Ausbau der Erneuerbaren voran: Im heurigen Jahr werden so viele neue Wasser-, Wind- und Solarkraftwerke ans Netz gehen wie nie zuvor, schreibt die IEA in einem aktuellen Bericht. Bis Jahresende rechnet die Organisation mit 290 Gigawatt (GW) zusätzlich installierter Leistung. Ein schöner Rekord. Aber leider nicht genug.

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