Jazz

Lockdown-Jazzparty mit Weltmusikaroma

Adama Jalloh
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Die Saxofonistin Nubya Garcia ist eine der Speerspitzen des London Jazz, der Ethno-Elemente viel spielerischer integriert als sein amerikanisches Pendant. Der Saal im Porgy war fast leer, dafür glühten die Streamingmonitore.

Im Wiener Jazzclub Porgy & Bess waren nur sechs Besucher. Es brauchte Fantasie, um sich die Streaminggemeinde vorzustellen. Einfach ist es nicht, im Lockdown auf der Bühne ein kluges Debütalbum vorzustellen, gerade wenn es das Tanzbein lockt. Nubya Garcia, deren Performance sonst so vom direkten Feedback profitiert, musste ins Leere spielen und auf das Miteinander einer tanzenden Menge verzichten. Aber es ist ihr gelungen.

Zu Beginn entzückte der Schlagzeuger mit Rimshots, saftigen Schlägen auf den Rahmen der Trommel. Rasch wurde daraus ein deliziöser Reggae-Offbeat, der in eine Paradenummer lockte, die dem Album der Saxofonistin im Vorjahr den Namen gegeben hatte: „Source“. Ihr Tenorsaxofon zischte Respekt gebietend durchs Gemäuer. Beständig wechselten rhythmische Passagen und nachdenkliche Soli. Die Rhythmusgruppe, die auf dieser durch Covid erschwerten Europatour spielte, war identisch mit jener auf der Studioeinspielung. Allein der Tastenmann war nun Al MacSween, der mit dem Kollektiv Kefaya selbst ein gefeierter Star ist.

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