Rochaden

Wer im ORF was wird – und wer sich bald verabschiedet

Symbolbild: Das Logo des ORF vor dem Haupteingang zum ORF-Zentrum am Wiener Küniglberg
Symbolbild: Das Logo des ORF vor dem Haupteingang zum ORF-Zentrum am Wiener KüniglbergAPA/GEORG HOCHMUTH
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Der ORF ist auf der Suche nach Führungskräften – in der GIS genauso wie bei FM4. Und wo geht eigentlich Alexander Wrabetz hin?

Schön langsam macht man sich im ORF für die Personalrochaden bereit, die der Wechsel an der Unternehmensspitze mit sich bringt. Denn nicht nur Generaldirektor Alexander Wrabetz nimmt am 31. Dezember Abschied und macht seinem Nachfolger, Roland Weißmann, Platz. Der tauscht das komplette Direktorenteam aus, und auch in der Ebene darunter tut sich einiges...

Aber der Reihe nach: Heute tagt der ORF-Stiftungsrat zum letzten Mal in diesem Jahr. Unter anderem wird ein neuer Geschäftsführer für die GIS bestellt, denn der bisherige, Harald Kräuter, wird als Nachfolger von Michael Götzhaber zum Technik-Direktor des ORF befördert. Dem Vernehmen nach wird Wrabetz Alexander Hirschbeck für den Chefposten bei der GIS vorschlagen, einen Experten, der seit 2000 für die ORF-Gebührentochter arbeitet.

Prantner geht, Götzhaber bleibt im ORF

Nächsten Herbst wird Kräuter sich einen neuen Stellvertreter suchen müssen, denn Technik-Vizedirektor Thomas Prantner hat nach 33 Jahren im ORF angekündigt, das Unternehmen Ende September 2022 zu verlassen. Prantner war im Sommer mit seiner Bewerbung um den Generaldirektorsposten gescheitert. Einer Bewerbung, hinter der Beobachter strategische Überlegungen vermuteten, sich für einen Direktorenposten in Stellung zu bringen. Doch Prantner ging leer aus. Er hat angekündigt, in die Privatwirtschaft zu wechseln.

Götzhaber bleibt dem ORF erhalten: Er kümmert sich künftig in der Generaldirektion um regionale Entwicklung mit Fokus auf Digitalisierung. Auch Kathrin Zechner (Programm), Andreas Nadler (Finanzen) und Monika Eigensperger (Radio) müssen ihre Direktorenposten räumen. Einzig Eigensperger kann in Pension gehen. Zechner und Nadler vertrösteten auf Anfrage – man könne noch nichts sagen.

Zechners Nachfolgerin kommt aus dem Privatfernsehen: Stefanie Groiss-Horowitz ist derzeit Senderchefin von Puls4 und Puls24. Dort will man den Posten nicht nachbesetzen, sondern die Aufgaben auf zwei Teams – Content und Innovation – aufteilen. Auf Eigensperger folgt Ingrid Thurnher als Radiodirektorin. Deren bisheriger Posten als ORF-III-Chefredakteurin ist noch bis 10. Dezember ausgeschrieben. Und noch ein ORF-III-Posten ist ab 2022 neu zu besetzen: Die kaufmännische Geschäftsführerin des Spartensenders, Eva Schindlauer, beerbt Nadler als ORF-Finanzdirektorin.

FM4-Redaktion stimmt für Oliver Lingens

Fraglich ist, wer nach Eigensperger Senderchef von FM4 werden wird. Um den Posten haben sich letztlich 17 Kandidaten beworben. Als Favoritin wird Doroteja (Dodo) Roščić, verheiratete Gradištanac, gehandelt. Die FM4-Redaktion wünscht sich allerdings jemand anderen: Oliver Lingens ist aus der internen Abstimmung als Sieger hervorgegangen. Er hat das FM4-Marketing geleitet und war an der Realisierung des Song Contest in Wien 2015 beteiligt. Derzeit ist er Referent in der ORF-Radiodirektion. Das Votum für ihn ist für Wrabetz aber nicht bindend.

Am Mittwoch wurde auch in der Redaktion der TV-Magazine über die künftige Führung abgestimmt, nachdem die bisherige Hauptabteilungsleiterin Waltraud Langer zur Salzburger Landesdirektorin avanciert. Zur Wahl stehen u. a. TV-Chronikchefin Claudia Lahnsteiner, „Report“-Chef Wolfgang Wagner, aber auch ORF-1-Chefin Lisa Totzauer, die sich im Sommer auch als ORF-Generaldirektorin beworben hatte.

Und was wird aus Wrabetz, der mit 61 Jahren noch nicht pensionsreif ist? Er soll für Posten im deutschen Privat-TV oder bei einem Streaming-Portal im Gespräch sein. Wrabetz selbst will erst kurz vor Jahresende bekannt geben, wo er künftig arbeiten wird.

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