Großaktion

Europol-Razzia gegen Geldwäsche: 1800 verdächtige "Geldesel" verhaftet

Die EU-Polizeibehörde Europol schlug in mehreren Ländern gleichzeitig zu. Die Banden würden Menschen in finanzieller Notlage anwerben, die auf diese Weise häufig "unwissentlich" Geldwäsche betreiben.

Bei einer groß angelegten internationalen Operation gegen Geldwäsche hat die EU-Polizeibehörde Europol mehr als 1800 Verdächtige festgenommen. Es handle sich um Ermittlungen gegen sogenannte "Geldesel", die dabei geholfen hätten, Gelder aus Online-Betrugsfällen zu waschen, erklärte die Behörde am Mittwoch.

An der Razzia waren demnach Einsatzkräfte aus 27 Ländern beteiligt, darunter Australien, Großbritannien, Kolumbien, die USA und zahlreiche EU-Länder. Österreich war laut Bundeskriminalamt nicht darunter.

Die Operation habe einen Schaden in Höhe von 67,5 Millionen Euro verhindert, erklärte Europol weiter. Es seien insgesamt 18.000 "Geldesel" identifiziert worden, die im Auftrag krimineller Banden illegal erworbene Gelder unter den Augen der Finanzaufsichtsbehörden transferieren. Zudem seien 324 Anwerber entlarvt worden.

„Unwissentliche“ Geldwäsche

Die Banden würden meist Migranten, Studenten oder Menschen in einer finanziellen Notlage anwerben, die auf diese Weise häufig "unwissentlich" Geldwäsche betreiben, beispielsweise über ihr Konto. In vielen Fällen würden die "Geldesel" durch seriös aussehende Stellenanzeigen oder Beiträge in den Online-Netzwerken angeworben und dazu gebracht, ihr Konto zu für die Kriminellen zu öffnen. Ihnen werde für ihre Dienste "leichtes Geld" versprochen.

"Es handelt sich um die größte internationale Operation dieser Art", erklärte Europol in Den Haag. An der dreimonatigen Aktion hätten sich auch rund 400 Banken und Finanzinstitute beteiligt, die Europol und der internationalen Polizeibehörde Interpol verdächtige Transaktionen meldeten. Zu den Online-Betrugsfällen zählen demnach Phishing-Angriffe, bei denen die Mail-Konten von Nutzern gehackt werden, und Devisenbetrug.

(APA/AFP)

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