(v. l. n. r.) Jakob Zirm, Economist-Ressort „Die Presse“ (Moderation), Werner H. Hoffmann, WU Wien, Andreas Dangl, Fabasoft Austria GmbH, Aleš Prešern, Siemens Energy Austria und Christoph Schöndorfer, Schwarzmüller Gruppe.
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Digitalisierung im Reality Check

Videotalk. Wie gut ist die Wirtschaft auf digitale Herausforderungen vorbereitet? Und was muss getan werden, um vorhandene Potenziale der Digitalisierung auch wirklich ausschöpfen zu können? Vier Experten geben im Rahmen der #nextlevel-Initiative für starke Digitalunternehmen Antwort.

Die Coronapandemie hat das Digitalisierungsbewusstsein der Unternehmer geschärft. Nur noch drei Prozent klammern die Digitalisierung aus ihrem Geschäftsmodell aus und halten sie nicht für bedeutend. 2018 waren es noch 20 Prozent. So lautet eines der Kernergebnisse der jüngsten EY-Studie zum Thema „Digitale Transformation im österreichischen Mittelstand (2021)“. Befragt wurden 800 Verantwortliche mittelständischer, nicht kapitalmarktorientierter Unternehmen mit 30 bis 2000 Mitarbeitenden in Österreich. Die Studie brachte eine weitere wichtige Erkenntnis: Österreichs Wirtschaft steht trotz des Digitalisierungsschubs nach wie vor am digitalen Scheideweg. Während über 50 Prozent der Unternehmen mit Jahresumsätzen von mehr als 100 Millionen Euro digitalen Technologien eine sehr große Rolle für das eigene Geschäftsmodell beimessen, tun dies bei kleineren Unternehmen (Jahresumsatz unter 30 Millionen Euro) nur rund 25 Prozent. Die Zahlen sprechen für eine digitale Zweiklassengesellschaft, in der KMUs mehr denn je gefordert sind, in Up-to-date-Technologien zu investieren, um im Wettbewerb nicht unterzugehen.

Grundlegende Transformation

Einig sind sich die Experten, dass die digitale Transformation alternativlos ist. Was darunter konkret zu verstehen ist, erläutert Andreas Dangl, Geschäftsführer der Softwareschmiede Fabasoft Austria: „Echte Digitalisierung beschränkt sich nicht auf den Einsatz digitaler Technologien, um alles ein bisschen schneller und effizienter zu machen. Es geht um viel mehr, nämlich darum, die Digitalisierung als Basis neuer Business-Modelle zu verstehen, die schlussendlich dem Ziel dienen, mehr Geschäft zu machen.“

»"Die digitale Transformation ist Aufgabe der CEOs. Sie müssen das Thema so in ihre Unternehmen bringen, dass es auch täglich gelebt werden kann."
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Andreas Dangl, Geschäftsführer Fabasoft Austria

Digitalisierung sei in diesem Verständnis entscheidend für jedes einzelne Unternehmen. „Die gesamte Unternehmensorganisation muss digital ausgerichtet sein. Diese Transformation, bei der auch der Nutzen jedes Mitarbeitenden erkannt wird, ist Aufgabe der Geschäftsführung. Sie muss das Thema so in das Unternehmen bringen, dass es auch täglich gelebt werden kann“, so Dangl.

Unterstützung für KMUs

Werner H. Hoffmann vom Institut für Strategisches Management der WU Wien betont mit Bezug auf die Ergebnisse der EY-Studie, dass vor allem kleinere Unternehmen in Österreich noch mehr Hilfe brauchen, um den digitalen Weg erfolgreich beschreiten zu können: „Da fehlt es oftmals an IT-Kompetenz oder an Mut bzw. an den Mitteln, in digitale Technologien zu investieren. Manchmal verfolgen KMUs auch die Strategie, bei der Kundeninteraktion bewusst auf die menschliche Komponente zu setzen – was aber nicht heißt, dass es dann nicht wichtig wäre, wenigstens die internen Prozesse zu digitalisieren.“

»"Die europäische Wirtschaft muss sehr darauf achten, in der Datenökonomie gegenüber den USA oder China wettbewerbsfähig zu bleiben."
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Werner H. Hoffmann, Institut für Strategisches Management, WU Wien

Denn an der Digitalisierung rund um die Themenbereiche Data Analytics, Predictive Analytics und künstliche Intelligenz kann laut Hoffmann über kurz oder lang kein Weg vorbeiführen: „Österreichische Unternehmen und die europäische Wirtschaft müssen sonst befürchten, in der Datenökonomie gegenüber den USA oder China an Terrain zu verlieren.“

Fachkräftemangel & Cyber Security

Die Bedeutung des Erhalts der Wettbewerbsfähigkeit unterstreicht auch Aleš Prešern, General Manager Siemens Energy Austria – was nicht zuletzt die richtigen Rahmenbedingungen erfordert: „Es sollte die Kernaufgabe des Staates sein, für genügend Fachkräfte für den digitalen Wandel zu sorgen, damit digitale Agenden nicht aus Österreich und aus Europa ausgelagert werden.“ Hier müsse man sich rechtzeitig ins Schulsystem einschalten, um neue Generationen von Digitalexperten aufzubauen − Fachkräfte, die besonders die Energiebranche benötigt. „Wir von Siemens Energy Austria decken ein breites Spektrum der Kompetenzen über die vollständige Energiewertschöpfungskette ab und bieten ein umfassendes Portfolio für Energieversorger, unabhängige Stromerzeuger, Betreiber von Übertragungsnetzen sowie die Öl- und Gasindustrie. Wir betreuen also die Assets unserer Kunden und das muss in diesem für die gesamte Gesellschaft hoch sensiblen Bereich einfach funktionieren.“

»"Kernaufgabe des Staates ist, für genügend Fachkräfte für den digitalen Wandel zu sorgen, damit digitale Agenden nicht aus Österreich ausgelagert werden."
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Aleš Prešern, General Manager Siemens Energy Austria

Zunehmend an Gewicht gewinnt laut Prešern im Zuge der Digitalisierung das Thema der Cyber Security: „Die Cyberattacken mehren sich massiv und man muss sich immer stärker dagegen zur Wehr setzen. Wir handeln proaktiv und eröffnen Cyber-Security-Zentren sowohl intern für die unternehmenseigenen Prozesse als auch extern, um die Produkte und Lösungen unserer Kunden abzusichern.“

Smarte Mobilität

Dass die Digitalisierung auch bei einem Hersteller von Nutzfahrzeuganhängern eine zentrale Rolle spielt, erläutert Christoph Schöndorfer, Vice President Innovation der Schwarzmüller Gruppe mit Sitz in Freinberg bei Schärding: „Es stimmt, dass unsere Kunden in einer traditionellen Branche verhaftet sind und nicht unbedingt an unsere Tür klopfen, um nach digitalen Lösungen zu fragen. Das hindert uns jedoch nicht daran, ständig neue intelligente Serviceleistungen zu entwickeln und die Kunden dafür zu sensibilisieren, damit sie diese Dienste auch in Anspruch nehmen.“ Schöndorfer weiter: „Wir stehen nicht umsonst für intelligente Fahrzeuge. Das Internet der Dinge, autonomes Fahren oder die Elektrifizierung sind für uns keine Worthülsen, sondern strategische Ansatzpunkte für den Weg in die Zukunft.“

»"Internet der Dinge, autonomes Fahren oder die Elektrifizierung sind keine Worthülsen, sondern strategische Ansatzpunkte für unseren Zukunftsweg."

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Christoph Schöndorfer, Vice President Innovation Schwarzmüller Gruppe

Man denke dabei vor allem in Infrastrukturen, am Beispiel der klassischen Baustelle. „Hier gibt es viele Systeme, die zu vernetzen sind, und einen großen Mangel an Facharbeitskräften.“ Intelligente Fahrzeuge und Maschinen seien insofern essenziell, um im Rahmen eines digital vernetzten Systems Fehlerquellen zu reduzieren und dabei Zeit sowie Geld zu sparen. „Wir haben genügend Möglichkeiten, als digitaler Schrittmacher für die Branche zu fungieren“, so Schöndorfer.

Unternehmen im Talk

Schwarzmüller Gruppe: Das Unternehmen mit Sitz in Freinberg bei Schärding ist einer der führenden Anbieter von gezogenen Nutzfahrzeugen in Europa. Entwickelt, produziert und serviciert werden Premium-Fahrzeuge für maßgeschneiderte Transportlösungen. Die Schwarzmüller Gruppe verfügt über eine internationale Organisation in 21 Ländern Mittel- und Osteuropas. www.schwarzmueller.com

Siemens Energy Austria: Mit seinen Produkten, Lösungen und Dienstleistungen adressiert SEA die Gewinnung, die Verarbeitung und den Transport von Öl und Gas sowie die Stromerzeugung in zentralen und dezentralen Wärmekraftwerken und die Stromübertragung. Mit den Standorten in Linz, Leonding und Weiz und der Österreichzentrale in Wien beschäftigt SEA rund 2.200 Mitarbeiter.
www.siemens-energy.com

Fabasoft: Das Linzer Softwareunternehmen Fabasoft steht für Digitalisierung, Beschleunigung und Qualitäts­steigerung von Geschäftsprozessen im Bereich Business-to-Business. Ein weiterer Schwerpunkt ist die strategische Beteiligung an jungen IT-Unternehmen. Fabasoft zählt zu den führenden europäischen Softwareherstellern und Cloud-Dienstleistern, hat seinen Hauptsitz in Linz und unterhält Tochtergesellschaften in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA. www.fabasoft.com

Institut für Strategisches Management, WU Wien: Das ISM liefert Erkenntnisse darüber, wie Unternehmen angesichts grundlegender Unsicherheit und radikaler technologischer Veränderungen einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil aufbauen. Forschungsbereiche sind: Strategische Allianzen, Ökosysteme und Plattform-Strategien, Strategie-Prozesse und Geschäftsmodell-Innovation. www.wu.ac.at/en/ism

INITIATIVE #NEXTLEVEL

Im Rahmen der #nextlevel-Initiative werden Entrepreneure gesucht, die den nächsten Wachstumsschritt mit der Fabasoft AG als Partnerin gehen wollen. Folgende Kriterien sollten Interessierte erfüllen:

• Die Unternehmer tragen die Verantwortung für ihren Betrieb, haben eine aktive Position und sind maßgeblich für das bisherige Wachstum verantwortlich.

• Sie tragen das wirtschaftliche Risiko und halten wesentliche Anteile am Unternehmen.

• Der Unternehmenssitz liegt in der D-A-CH-Region oder im benachbarten Ausland.

• Der Umsatz beträgt ab rund zwei Millionen aufwärts.

• Die digitalen Lösungen sollen Optimierungen für dokumentenintensive Branchen bringen.

Bewerbung:

Wenn Sie Interesse an einer Fabasoft-Kooperation haben, dann richten Sie ein E-Mail an unseren Partner EY Österreich: nextlevel@at.ey.com

Sie können sich unter
nextlevel@fabasoft.com auch direkt an Fabasoft wenden.

Ihre Diskretion wird gewahrt!

Mehr Informationen unter: diepresse.com/nextlevelinitiative

Information

Die Initiative basiert auf einer Medienkooperation mit der „Presse“ und wird finanziell von Fabasoft AG unterstützt.

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