Museumspolitik

Parzinger kündigt Veränderungen im Humboldt-Forum an

Das Humbolt-Forum in Berlin sorgte schon vor seiner Eröffnung für Aufsehen.
Das Humbolt-Forum in Berlin sorgte schon vor seiner Eröffnung für Aufsehen.(c) 2021 Getty Images
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Nach Diskussionen um Fassade und als koloniales Raubgut geltender Kunst sollen nun nachgebessert und umgestaltet werden.

Nicht nur die Bauarbeiten haben im Vorfeld der Eröffnung des Humboldt-Forums für Aufsehen gesorgt, auch museale Entscheidungen des Hauses standen in Kritik. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, hat nach der Eröffnung erster Teile der Museen im Humboldt Forum Veränderungen angekündigt. "Es gab keineswegs nur Kritik", sagte Parzinger der "Berliner Morgenpost". "Die Ausstellungen müssen sich weiterentwickeln, das haben wir immer gesagt." Derzeit würden die Teile vorbereitet, die im kommenden Sommer eröffnet werden sollen.

Überarbeitet Ausstellungsbereiche

"Natürlich betrachten wir die bisherigen Ausstellungsbereiche immer auch kritisch. Die Beschriftungen sind manchmal zu klein, auch könnten manche Bereiche in ihrer Botschaft bisweilen noch klarer sein. Die Provenienzspur, die mit Aufstellern markiert wird, kann noch deutlicher hervortreten", sagte Parzinger.

Lars-Christian Koch, Direktor des zur Stiftung gehörenden Ethnologischen Museums, hatte bereits vor einigen Wochen Änderungsbedarf eingeräumt. "Es sind Fehler passiert, da werden wir auch nachbessern", hatte Koch gesagt. Umstritten ist etwa die Präsentation eines großen Auslegerboots, das von der Südseeinsel Luf stammt.

Diskussionen um koloniales Raubgut

Das 680 Millionen Euro teure Humboldt Forum war nach jahrelangen Diskussionen und einigen Verzögerungen im Juli in einem ersten Schritt eröffnet worden. Das ethnologische Museum und das Museum für asiatische Kunst haben erste Räume im September geöffnet. Künftig gezeigt werden sollen auch die als koloniales Raubgut geltenden Benin-Bronzen, die mit dem letzten Öffnungsschritt dann vermutlich Mitte 2022 zu sehen sind.

Das rund 40.000 Quadratmeter umfassende Gebäude im Herzen Berlins teilen sich die beiden Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das Land Berlin, die Humboldt-Universität und die Stiftung Humboldt Forum. Gezeigt werden Exponate aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien sowie Objekte zur Geschichte Berlins. Das Gebäude selbst ist wegen seiner historisierenden Barockfassade des alten Stadtschlosses umstritten.

(APA/red)

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