Die Behörden der chinesischen Sonderzone inhaftieren Glücksspielkönig Alvin Chau. Es könnte der Beginn einer verschärften Kampagne gegen das Glücksspiel sein – mit Folgen für Macaus Wirtschaft und Funktionäre am Festland.
Wien/Macau. Ein funkelnder Glücksspieltempel nach dem anderen ragt in den strahlend blauen Himmel. Menschenmassen drängen sich durch die Einkaufsgassen des chinesischen Venetian, während Gondoliere singend durch die Indoor-Wasserkanäle paddeln. Für kapitalkräftige Spieler, die auf Diskretion setzen, werden ganze Stockwerke abgeriegelt. Doch, schreiben englische und chinesische Medien, könnten Macaus schillernde Casino-Tage gezählt sein.
„Vielleicht war das erst der Anfang“, titelt das chinesische Blatt „The Paper“: Vergangenen Sonntag nahm Macaus Polizei Casino-König Alvin Chau fest. Der CEO des Glücksspielkonzerns Suncity Group ist Gründer des größten sogenannten Junket Operator des asiatischen Las Vegas – eine Mischung aus Reiseagentur, Betreuungsservice und Bank für VIP-Kunden und gut betuchte Glücksspieler. Das gleichnamige Tochterunternehmen Suncity ist eine Zwischenstelle zwischen Spielern und Casinos, es organisiert Reisen in die Spieltempel, vergibt Kredite und sammelt Schulden ein.