Starkstrom

Porsche Taycan GTS: Von der schnellen Lade- zur guten Rundenzeit

Traditionsreiches Kürzel: Mit dem Taycan ist das GTS-Aufgebot bei Porsche komplett.
Traditionsreiches Kürzel: Mit dem Taycan ist das GTS-Aufgebot bei Porsche komplett.
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Ein kurzer Ausflug auf die Rennstrecke mit dem neuen Porsche Taycan GTS. Das Modell hat Allrad, kommt als erster von Porsches Elektrischen über 500 km weit und füllt eine Lücke im Programm, vor allem preislich.

Kurioserweise hat Porsche bei der vollelektrischen Taycan-Baureihe Vokabular übernommen, das offenbar Symptome von Verbrennerentzug mildern soll. Jenen zwei „Turbo“-Varianten im Taycan-Aufgebot wurde nun das GTS-Signet hinzugefügt, für Porsche-Fans ebenfalls von besonderem Klang und historisch noch tiefer in der Marke verwurzelt als Turboaufladung: 1963 machte der Carrera 904 im Rennsport seine Aufwartung, die Straßenableger für die erforderliche Homologation wurden als Carrera GTS geführt. So entwickelte sich eine Tradition besonders sportlicher, aber auch nicht extremer Modelle; eine gute Mitte also und nach unserem Dafürhalten das Best-of einiger Baureihen, ganz gewiss des 911 und auch des Macan.


Mit dem Taycan ist die GTS-Sammlung quer durch das Sortiment nun komplett, die Variante reiht sich zwischen 4S und Turbo ein. Das gilt für die Peak-Leistung von 380 Kilowatt (517 PS), vor allem war da aber preislich eine Lücke zu schließen. Der Taycan GTS kostet ab 134.888 Euro, ungefähr in der Mitte zwischen den beiden erwähnten (sicherheitshalber näher beim Turbo). Allrad ist ebenso Serie wie der 93,4-kW-Akku, der dem GTS als erstem Taycan über 500 km Reichweite nach WLTP verschafft (genau: 504 km). Das GTS-Paket umfasst einiges an Komfortausstattung und allerhand hübsche Deko-Elemente in Schwarz, weiters das wunderbare Alcantara-Lenkrad und Bauteile vom Turbo wie Räder und Diffusor.
Dem Karosseriederivat Sport Turismo und Fahreindrücken auf der Straße werden wir uns eines Embargos wegen später widmen, kurz sei von der Rennstrecke berichtet. Abspecken war nicht drin, mit 2,3 Tonnen könnte man den GTS dort fehl am Platz halten. Doch das Grip-Niveau des Autos ist erstaunlich, und das Wechselspiel aus der hohen Rekuperationsleistung (bis 275 kW) und den mächtigen Ankern (390 mm vorn) ist mustergültig austariert und nur in Nuancen wahrnehmbar. Richtig einheizen konnten dem Akku auch einige scharfe Runden am Stück nicht, er bleibt stets nahe seiner Wohlfühltemperatur von 30 Grad. Dass der Sound vom Band kommt, dass Rückmeldungen vom Geschehen auf dem Asphalt vage bis synthetisch durchdringen, damit müssen sich Benzin-Bros freilich arrangieren. Weh tut's nicht. (tiv)

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