Wanderungsbewegungen bestimmten die Geschichte des Byzantinischen Reiches. Die Historikerin Claudia Rapp leitete ein sechsjähriges Projekt zu dessen Vielfalt und Dynamik.
Als alternatives christliches mittelalterliches Reich am Rande unserer Geschichtsbetrachtung? Oder als Bindeglied zwischen der mediterranen und der muslimischen Welt mit Verbindungen bis hinein nach Asien, dem das Forschungsinteresse (West-)Europas verpflichtet sein muss? Claudia Rapp von der Universität Wien und der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) legt den Fokus ihrer Arbeiten zum Byzantinischen Reich eindeutig auf zweitere Zuschreibung. Das „alte Byzanz“ habe sehr wohl für ganz Europa Bedeutung, und manche Abläufe wie etwa die Wanderungsbewegungen in diesem Reich würden sich heute auch in veränderter Weise ereignen, betont sie.