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Schwarzer Tag in der Tivoligasse

Springer-Schlössl in der Meidlinger Tivoligasse
Springer-Schlössl in der Meidlinger Tivoligasse
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Angela Merkel hatte leicht reden, als sie in ihrer Abschiedsrede ihren Nachfolgern und Landsleuten „Fröhlichkeit im Herzen“ ans Herz legte.

Ihren österreichischen Parteifreunden war indessen schwer ums Herz, als der ÖVP-Vorstand in der Parteiakademie zur Krisensitzung zusammenkam – im Springer-Schlössl in der Meidlinger Tivoligasse, traditionell Kulisse für die ÖVP-Königsdramen.

A. Schallenberg: Servus Karl. Hab dir den Schlüssel fürs Kanzlerbüro mitgebracht. Kannst gleich einziehen. Ich bin schon raus.
E. Köstinger: Halt, nicht so schnell. Lasst uns erst eine Trauerminute einlegen. Gestern ist die Sonne vom türkisen Himmel gefallen. Mein Lebensmensch ist weg. Alles ist aus. „Sebastian unser . . .“
H. Schützenhöfer: Eli, lass gut sein. Das Leben geht weiter. Und wer weiß: Vielleicht kommt der Sebastian ja eines Tages zurück . . .
E. Köstinger: Aber wer soll jetzt das große türkise Loch füllen? Der Karl? Die Karo? Oder ich als türkise Testamentsvollstreckerin?
K. Edtstadler: Ob türkis, ob schwarz: Ich kann alles, ich mach alles. Europa, Außen, Innen, Justiz, zur Not auch Verteidigung – einerlei.
J. Mikl-Leitner: Freundinnen und Freunde, eines muss euch klar sein: Die Partei kann nur ein Niederösterreicher führen – oder ein Wahl-Niederösterreicher. Das ist ehernes Gesetz seit Leopold Figl und Julius Raab. Karl, willst du unser neuer Leitstern sein? (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.12.2021)

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