Mächtig war Niederösterreichs Landespartei immer. Jetzt wird sie auch sichtbarer.
Ein bisschen wehrt man sich in Niederösterreich gegen die Erzählung: die von der gewichtigen Landespartei, die einige der wichtigsten Positionen in der Republik besetzt. Die maßgeblich mitentscheidet, wer das Land und die Bundespartei führt. Man sei eben stark an Stimmen und groß als Land – mehr nicht. Vielleicht will man in St. Pölten aber schlicht nicht zu laut über die eigene Macht sprechen. Am effektivsten ist sie, wenn man sie sieht.
Zum Beispiel am kommenden Montagvormittag in der Hofburg: Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird ÖVP-Chef Karl Nehammer als Bundeskanzler angeloben. Im Innenministerium folgt ihm Gerhard Karner nach. Damit wächst der Niederösterreich-Anteil in der Koalition.