Literatur

Ai Qing: Ein Bonsai ist nicht frei

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25 Jahre nach seinem Tod erscheinen Gedichte von Ai Qing, dem Vater des Künstlers Ai Wei Wei, erstmals in deutscher Übersetzung. Sie geben Aufschluss über einen, der kein Volksheld, kein Dissident, aber auch kein Angepasster war.

Der Penguin Verlag beschenkt uns diesen Herbst mit Gedichten des chinesischen Poeten Ai Qing (1910 bis 1996) – kein Zufall, denn dessen bei uns sehr viel berühmterer Sohn Ai Weiwei veröffentlicht zum selben Zeitpunkt im gleichen Verlagshaus seine Autobiografie. Beide Bücher verweisen aufeinander.

Genau fünfzig Gedichte finden sich in „Schnee fällt auf Chinas Erde“: fünfunddreißig aus der Zeit von 1932 bis 1942, fünf aus den Jahren 1954 bis 1956, neun von 1978/79 und eines von 1980. Ergänzt wird diese so unterschiedlich gewichtete Auswahl um eine kurze Fabel und drei Seiten Auszüge aus den Notizbüchern. Erklärend kommen hinzu: Ein Vorwort Ai Weiweis und ein Nachwort der Übersetzerin Susanne Hornfeck sowie deren gesonderte Anmerkungen zu den einzelnen Gedichten. Wenig Gedicht, könnte man meinen, viel Rundherum. Aber ohne dieses würde die deutschsprachige Leserschaft wohl eher nicht verstehen, wie das etwas bieder anmutende Fabelchen vom Blumenzüchter mit der zweiundzwanzig Jahre langen Lücke zwischen den Gedichten „Schnee am Morgen“ und „Steinerner Fisch“ zusammenhängt. Jedoch: der Reihe nach.

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