Umbauarbeiten als Ausdruck gesellschaftlicher Veränderungen: Seit Corona ist der öffentliche Raum wichtig wie nie.
Stadtgestaltung

Praterstern – Bitte nehmen Sie Platz!

Der Praterstern ist ein schwieriges Terrain für Planungswillige. Die jüngste Umgestaltung setzt einen „grünen Ring“ um den Platz mit 54 neuen Bäumen: Mehr Freiflächen, Wasserspiele und Sitzmöglichkeiten sollen die Aufenthaltsqualität heben.

Der Praterstern war einmal das Tor zum damaligen Nabel der Welt, der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien. 1838 wurde hier der Nordbahnhof, der erste und wichtigste aller Wiener Bahnhöfe, errichtet. Alle Einwanderer aus dem Osten kamen dort an. Seit 1879 heißt er Praterstern, seit 1886 steht Wilhelm von Tegetthoff, siegreicher Admiral der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine in seiner Mitte. Sternförmig laufen sieben Straßen – Prater-, Heine-, Nordbahn-, Lassalle-, Ausstellungs-, Franzensbrückenstraße und Hauptallee – auf seine Triumphsäule zu: wie in Paris.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Nordbahnhof zerbombt, der Praterstern zum Verkehrsknotenpunkt degradiert, der Tegetthoff an den westlichen Platzrand verdrängt. Seit 1962 quert die Schnellbahn, 1981 kam die U1 dazu, 2008 die verlängerte U2, Um- und Neubau des Bahnhofs durch Architekt Albert Wimmer wurden fertig. Bereits 2002 hatten Architekt Boris Podrecca mit Bernhard Edelmüller und Werner Sobek das ellipsoide Membrandach projektiert, das den Platz inklusive Bahnhof überspannen und als Gesamtheit erlebbar machen sollte. Es wäre ein Statement gewesen. Geblieben ist das viereckige Glasdach mit der massiven Unterkonstruktion auf dem Vorplatz.

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