Schule

Neuer Tag, neue Probleme: Bericht aus dem Schulalltag

Eine Mutter schickt mir eine Liste mit Tagen, an denen der Sohn in die Schule geht.
Eine Mutter schickt mir eine Liste mit Tagen, an denen der Sohn in die Schule geht. Jose Luis CARRASCOSA / Westend61
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Immer mehr Schüler bleiben ohne Angabe von Gründen daheim. Angst vor Covid ist dabei, manche müssen auf die Geschwister schauen - und allzu oft bekommen die Eltern ihre Kinder nicht aus dem Bett.

„Es ist diskriminierend“, sagt die Frau. „Wie früher bei den Nazis. Aber gerade deswegen nicht. Das schaue ich mir an, wie sie zwei Millionen Österreicher zum Impfen zwingen.“ Es ist Samstag vor dem Lockdown. In der Teststraße am Rieder Hauptplatz herrscht reger Betrieb. Hier hat jeder eine Meinung zu Corona. Und zu Politikern. Und zu allem Möglichen. Auch ich. Meiner Meinung nach steht die Frau, die sich gerade so ereifert, gefühlte zwei Meter zu nahe bei mir. Das Kind und ich warten auch in der Schlange zum PCR-Test.

Das Kind wurde aus der Schule heimgeschickt, weil eine Schülerin Corona hatte. Die ganze Klasse ist im Home-Office, mit dem Ersuchen, so bald nicht wieder zu kommen. Aber freitesten könne man sich, hieß es in dem Mail der Schule, das im Wesentlichen aus einem Einleitungssatz, ganz vielen Links und kopierten Paragrafen bestand. Man bräuchte nur einen Gurgeltest zu machen, kurz auf das Ergebnis zu warten, und dann könnte das Kind wieder in die Schule kommen. Der Gurgeltest wird beim Spar angeboten. Bei einem Spar-Supermarkt. Für eine Bezirksstadt mit einem Einzugsgebiet von 25.000 Menschen. Dieses überschaubare Angebot und Berichte von Betroffenen, die eine Woche auf das Ergebnis warten durften, hat uns in die Teststraße am Hauptplatz geführt.

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