Nicht nur Medien im Inland haben den Abgang von Sebastian Kurz und die Turbulenzen in der ÖVP thematisiert. Was meinte man dazu in Zeitungen aus Nachbarländern?
Wechsel in Regierungen, sogar fliegende, sind in interessanten Zeiten beinahe Alltag für Medien. Das ist seit einiger Zeit nicht nur in Italien so. Abgesehen von Rotationen in großen Ländern bleiben sie eher eine regionale Angelegenheit. Wer weiß denn außerhalb Skandinaviens nach einer Woche noch, wie sich das neue Kabinett in Schweden zusammensetzt? Eben! Die Kaskade an Rücktritten, die der radikale Abgang von Sebastian Kurz auslöste, fand jedoch international Beachtung. US-Tageszeitungen berichteten darüber, die meisten europäischen ohnehin. Bis nach Russland und noch viel weiter drang die Kunde aus Wien.
Verhängnis. Was meinen die Nachbarn dazu? Vorgeprescht ist die größte deutsche Zeitung. „Bild“ meldete online bereits vor fast allen österreichischen Blättern, dass der Wiener Darling der Springer-Presse alles hinwerfe: „Kurz-Schluss. Aufstieg und Fall eines Polit–Stars“ hieß dann die Titelzeile in der mit Prominenz und privaten Fotos reich bebilderten, großen Story der Freitagausgabe. Sie würdigt das „Ende eines beispiellosen politischen Aufstiegs“.