Chinesische Frauen vom Beginn des 20. Jahrhunderts, entsprechend dem Schönheitsideal mit gebundenen Füßen.
Frauen

Die verstümmelten Heldinnen Chinas

Chinas Kommunisten wollten nach der Machtergreifung radikal mit den alten Strukturen brechen, auch beim Patriarchat, bei der Ehe, bei der Stellung der Frauen. Doch offenbar ließ sich die alte Sozialordnung aus der Kaiserzeit nicht so leicht aushebeln.

Es war ein Fall für die Sicherheitsbeamten: Eine Frau mit zwei Kindern näherte sich am 31. Juli 1972 dem westlichen Tor des hermetisch abgeriegelten Parkgeländes am Rande der Verbotenen Stadt in Peking. Hier war einst die Sommerresidenz der kaiserlichen Familie gewesen, mit zwei Seen und schönen Pavillons. Bei der Gründung der Volksrepublik 1949 ließen sich die obersten Amtsträger der Kommunistischen Partei hier nieder, direkt in den Kaiserpalast wollte doch keiner ziehen.

Der Auftritt der 35-jährigen Frau aus der Provinz an diesem Ort war ein Skandalon. Sie verkündete nämlich laut, ihre Kinder verkaufen zu wollen. Die Behörden gingen dem Fall nach: Die Frau hatte aufgrund eines intimen Verhältnisses am Arbeitsplatz ihre Stelle verloren, war bei der nächsten von einem Kollegen vergewaltigt worden und hatte schließlich nach weiteren unglücklichen Beziehungen Anstellung und Dach über dem Kopf verloren.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.