334. Wiener Derby

Das Wiener Geisterderby

Derby ohne Publikum: Der Lockdown schließt auch alle Fußballfans vom heutigen Klassiker im Westen Wiens aus.
Derby ohne Publikum: Der Lockdown schließt auch alle Fußballfans vom heutigen Klassiker im Westen Wiens aus. GEPA pictures
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Nicht nur die Kulisse mutet beim 334. Wiener Derby gespenstisch an, auch sportliche bzw. finanzielle Fehltritte von Rapid und Austria irritieren. Spurensuche in Hütteldorf und Favoriten.

Österreichs Fußball mag für notorische Nörgler eine emotionale Achterbahnfahrt sein, mit schlechtem Spiel, quälendem Stadiongeheul und fehlendem Entertainment rundum. Doch die Bundesliga wartet, immer wieder, mit wichtigen, interessanten Partien auf. Dass jetzt wieder ein Lockdown über allem thront und (auch) Corona keine Abseitsfalle kennt, raubt allem zwar die Atmosphäre. Den allerletzten Hauch Rivalität und Brisanz jedoch kann selbst die Pandemie dem Wiener Derby nicht abspenstig machen, obgleich: Die 334. Auflage des Duells Rapid gegen Austria wird ein Geisterderby vor leeren Rängen sein.

Diese Stimmung passt zu den sportlichen Leistungen wie finanziellen Sorgen. Beide Klubs sind aktuell nicht in den Top sechs, fünf Runden vor Teilung der Liga in Meister-Play-off (1–6) und Qualifikationsgruppe (7–12) spielt kein Wiener Klub (theoretisch) um den Titel mit. Dazu gibt es eine Trainerrochade da, wird an der Ausrichtung des Spiels getüftelt und läuft eine Investorensuche dort – das sind die Nebengeräusche von Europas am zweithäufigsten gespielten Derby. Nur das „Old Firm“, der Glasgow-Klassiker zwischen Celtic und Rangers lief öfter über den Rasen. Und auch dort mit den gleichen Problemen: einmal fehlte das Geld, war der sportliche Absturz zu beklagen – musste ein Trainer gehen.

Der Gastgeber. Wenn Rapid heute, 17 Uhr, gegen Austria antritt, muss Grün-Weiß eine nicht unwesentliche Aufgabe erfüllen. Seit der Stadioneröffnung im Jahr 2016 wurde hier in der Liga gegen dreizehn verschiedene Klubs gespielt. Gegen zwölf hat man gewonnen, nur nicht, so unvorstellbar das klingen mag, gegen Violett.

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