Chloroplasten

Proteus in Pflanzen

Sind grün von Chloroplasten, die sie von den Algen aufgenommen haben: „solarbetriebene Meeresschnecken“.
Sind grün von Chloroplasten, die sie von den Algen aufgenommen haben: „solarbetriebene Meeresschnecken“. ⫻ L. Newman & A. Flowers/picturedesk.com
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Chloroplasten, eingemeindete Bakterien, sorgen in Pflanzen und Algen nicht nur für die Fotosynthese. Sie können auch ihre Gestalt und Funktion ändern.

Nicht nur kleine grüne Männchen vom Mars oder sonst irgendwo aus dem All, auch ganz normal große grüne Menschen haben schon Einzug in die Science-Fiction-Literatur gehalten. John Scalzi etwa stattete 2005 in „Old Man's War“ (deutsch: „Krieg der Klone“) militärische Spezialeinheiten mit Pflanzen nachempfundener Haut aus, auf dass sie zusätzliche Energie aus dem Sonnenlicht ziehen. Er selbst allerdings würde, wenn er die Wahl hätte, auf eine chlorophyllhaltige Hülle verzichten, erklärte Scalzi heuer in einem Interview (Live Science 5. 1.). Die Energieausbeute wäre mager: Gerade ein Prozent unseres Bedarfs könnten wir damit decken, rechnete Lindsay Turnbull, Pflanzenökologin in Oxford, früher schon in The Conversation vor (7. 12. 2015), der Biophysiker Christopher Mason (Cornell) kommt gerade in seinem neuen Buch „The Next 500 Years: Engineering Life to Reach New Worlds“ zu einem ähnlichen Befund.

Immerhin, gar so weit hergeholt ist die Idee nicht, es gibt in der Natur Beispiele dafür, dass Tiere sich die Organellen aneignen, in denen Pflanzen Fotosynthese betreiben – die Chloroplasten –, sie nehmen sie auf, verdauen sie aber nicht, sondern lagern sie ein und halten sie mit Licht am Laufen. Meeresschnecken wie Elysia chlorotica, die Algen beweiden, betreiben diese „Kleptoplastie“, sie werden davon grün gefärbt, es dient vielleicht auch der Tarnung, es dient vor allem aber der Versorgung, das hat diesen Tieren den Namen „solarbetriebene Meeresschnecken“ eingetragen, oder auch den: „Kriechende Blätter“.

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