Vor 25 Jahren wurde die Lobau zu Wiens einzigem Nationalpark.Beschützt werden muss die Auenlandschaft in der Stadt aber weiterhin: vor steigenden Besucherzahlen, einer voranschreitenden Austrocknung, invasiven Pflanzenarten oder – davon sind zumindest manche überzeugt – vor Plänen, unter ihr einen Tunnel zu graben.
Es ist Winterruhe in der Lobau. Eigentlich. Die Frösche und Schildkröten sind vor Kälte erstarrt, die Fische haben sich in die tiefsten Stellen der mit einer dünnen Eisschicht bedeckten Lacken verzogen, die Silberpappeln ihre Blätter verloren, nur die tiefroten Beeren des Weißdorns leuchten durch das braune Gestrüpp.
Und doch ist erstaunlich viel los an diesem Morgen, zahlreiche Läufer, Spaziergänger und Radfahrer trotzen den Temperaturen knapp unter null. Unter ihnen eine, die wohl den meisten Lobau-Liebhabern ein Begriff ist. Leonore Gewessler hat am Mittwoch das jahrzehntelang geplante Projekt, die Lobau für eine Autobahn zu untertunneln, gestoppt und damit für enormes Aufsehen gesorgt.