Eisschnelllauf

Olympiaticket trotz quälender Bandscheiben

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Speedskating: ISU World Cup Long Track SpeedskatingUSA TODAY Sports
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Vanessa Herzog lief in Salt Lake City zum Quotenplatz für die Spiele in Peking 2022.

Salt Lake City. Es gibt Errungenschaften im Sport, die verlangen Respekt ein. Comebacks, unglaubliche Außenseitersiege oder Augenblicke, in denen der Schmerz nicht zählt, weil man sein Ziel partout nicht verlieren will. Eisschnellläuferin Vanessa Herzog hat so einen Auftritt geschafft, denn die 26-Jährige war Gefahr gelaufen, Olympia in Peking 2022 zu verpassen. Also musste sie – trotz zweier Bandscheibenvorfälle – beim Weltcup in Salt Lake City starten.

Die in Ferlach lebende Tirolerin ergatterte mit dem zwölften Platz über 500 Meter (37,461 Sek.) und dem sechsten Platz über 1000 Meter (Division B, 1:14,46 Min.) tatsächlich den Quotenplatz.

Das Eisring-Ehepaar

Die Olympia-Tickets werden im Eisschnelllauf auf den ersten vier Weltcup-Stationen vergeben, die Familie Herzog – Ehemann Thomas tritt als Trainer, Manager und Motivator auf – musste also trotz Schmerzen und Unsicherheit unbedingt in den USA antreten.

Herzog ist Österreichs beste Eisschnellläuferin. Sie wurde Weltmeisterin, Europameisterin, Weltcupsiegerin, kurvte bei den Spielen in Pyeongchang 2018 über 500 Meter auf den undankbaren vierten Platz – und 2022 sollte der Sportlerin des Jahres 2019 die große Stunde schlagen. Doch so recht wollte es nicht mehr klappen.

Sie lief zu oft hinterher, die Kooperation mit dem Team der Niederlande wurde darob gegen eine intensivere Zusammenarbeit mit Polens Kufen-Stars getauscht. Andere Energie, breite Vision und vitalere Zusammenarbeit, sagt Tom Herzog, wären bereits spürbar. Jetzt sei der erste Schritt erreicht, viel last wurde genommen. Das große Ziel sei weiterhin eine Medaille in Peking. Wie realistisch es ist, hängt von den Bandscheiben ab. (fin)

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