IPOs

Diese sechs neuen Aktien aus einem anderen Russland sollte man sich merken

Russland hat die größten Holzbestände der Welt. An der Börse wird ein Branchenunternehmen erst seit Kurzem gehandelt.
Russland hat die größten Holzbestände der Welt. An der Börse wird ein Branchenunternehmen erst seit Kurzem gehandelt. Sergei Savostyanov/TASS
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Der russische Aktienmarkt – das sind nicht mehr nur Rohstoffkonzerne. Zuletzt strömten viele junge Firmen aus anderen Branchen an die Börse und brachen einen Bann, der seit 2014 bestanden hatte. Wir stellen die spannendsten vor.

Wien/Moskau. Auch wenn Russland unter Kremlchef Wladimir Putin in den vergangenen Jahren immer mehr in die Isolation vom Rest der Welt gedriftet ist und diese Abschottung infolge der Coronapandemie, in der Kremlchef Wladimir Putin ein hochriskantes Manöver fährt, nur noch weiter an Fahrt gewonnen hat: Viele globale Trends macht das Land sehr wohl mit. Das kann mitunter negativ sein, wie etwa beim aktuellen Inflationsschub, der in Russland eben zum Teil auch importiert ist und mit über acht Prozent plötzlich wieder extrem hoch ausfällt. Das kann aber auch positiv sein, wie etwa bei Lebensstil und Mode sichtbar wird, wo Russland längst keinen total eigenen Weg mehr gehen will.

Was bisher wenig registriert wurde, sind zwei Trends, die die Moskauer Börse mit dem Westen teilt: Die Menschen stürzen sich in Aktien wie nie, sodass zurzeit bereits mehr als 14,5 Millionen Menschen mit 24 Millionen Handelskonten einen Account haben, wie Igor Maritsch, Direktor für Entwicklung der Börse, kürzlich erklärte. Zweitens nützen zahlreiche Unternehmen diesen günstigen Moment, um ihren Börsengang (IPO) umzusetzen und von dem vielen Geld, das im Umlauf ist, zu profitieren.
Dabei geht es längst nicht mehr um die für das Land und den Handelsplatz so wichtigen Blue Chips aus dem Rohstoffsektor wie Gazprom, Rosneft oder Nornickel, deren Aktien seit Jahrzehnten international gehandelt werden und bei denen Aktionäre etwa mit Traumdividenden überschüttet werden. Wer in den vergangenen zwei Jahren – vor allem aber heuer – ein IPO durchgeführt hat, sind gänzlich andere Unternehmen, die zwar meist schon länger existieren, aber erst mit ihrem jetzigen Schritt größere Aufmerksamkeit bekommen.

Durststrecke beendet

War schon das Jahr 2020 mit 14 IPOs und SPOs (Zweitplatzierung) bemerkenswert, so werden für 2021 bis Jahresende letztlich 20 erwartet. Gewiss, das ist angesichts der Größe der Volkswirtschaft nicht übermäßig viel, was wiederum mit dem Mangel an bahnbrechenden Zukunftssparten und dem relativ geringen Wirtschaftswachstum zu tun hat (die Zentralbank erwartet für die Wirtschaft, die seit 2014 in einer Stagnation steckt, nach den vorjährigen minus drei Prozent für dieses Jahr einen Zuwachs von vier bis 4,5 Prozent). Aber Russland hat in Sachen Börsengängen dennoch eine Durststrecke beendet, die seit 2014, dem Jahr der Krim-Annexion und der Verhängung westlicher Sanktionen, bestanden hatte. Im Jahr 2019 war mit HeadHunter, der führenden Online-Recruitingplattform auf postsowjetischem Raum, nur ein einziges russisches Unternehmen an die Börse gegangen.
Welche aber sind diejenigen neuen Aktien, die man sich als Investor, der auch Russland auf dem Schirm hat, zusätzlich zu HeadHunter wird merken müssen?

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