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Die Comeback-Queen und ihr Versprechen

Strahlende Rückkehr in die Weltspitze: Cornelia Hütter.
Strahlende Rückkehr in die Weltspitze: Cornelia Hütter.USA TODAY Sports
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Cornelia Hütter meldet sich in Lake Louise wieder einmal eindrucksvoll zurück. Doch dieses Mal ist alles anders: Nach den vielen Verletzungen, Zwangspausen und Comebacks hat sie ihren Blick auf die Hundertsteljagd erneuert.

Lake Louise. Fast drei Jahre nach einer unheilvollen Serie zahlreicher Verletzungen, rennloser Saisonen und Monaten auf Krücken fuhr die mittlerweile 29-jährige Cornelia Hütter in Lake Louise auf Platz vier und damit mit der hohen Startnummer 27 beinah wieder auf das Abfahrtspodest.

Nur 18 Hundertstel fehlten, die Steirerin strahlte über das ganze Gesicht. „Hier in Kanada ist es immer cool“, sagte Hütter nach ihrem nächsten Ski-Comeback in Lake Louise. Am 1. Dezember 2017 hatte sie hier 331 Tage nach einem Kreuzbandriss sensationell gleich ihr erstes Rennen gewonnen.

Die ehemalige Rallye-Fahrerin hatte einst als „Vollgas-Conny“ Bekanntheit erreicht und früh als große Abfahrtshoffnung gegolten. Dann aber machten Serienverletzungen dem Karriereplan einen dicken Strich durch die Rechnung: Nach dem Weltcupdebütsieg im März 2016 verletzte sich Hütter beim Training in Saalbach schwer am rechten Knie. Elf Monate später gelang in Kanada zwar das Traum-Comeback, doch die nächsten Rückschläge ließen nicht lang auf sich warten.

Erst ein Trainingssturz auf der Reiteralm, bei dem sie eine Lungenprellung und eine Läsion der Milz erlitt. Dann eine Zwangspause wegen einer Knorpelfraktur der rechten Oberschenkelrolle, später ein Sturz in Garmisch-Partenkirchen samt Innenbandeinriss im rechten Knie und einen Muskelfaserriss in der linken Wade. In Soldeu erwischte es die Rennläuferin aus Kumberg bei Graz dann zum dritten Mal in nur einem Winter mit einem Kreuzbandriss sowie einer Innenband- und Meniskusverletzung im linken Knie schwer.

Doch die Horrorsaison 2018/19 war nicht das letzte bittere Kapitel: Im März 2020 folgte beim Training auf der Reiteralm erneut ein Kreuzbandriss im linken Knie. „Es war, wie wenn ein Meteorit auf dich fallen würde“, erzählte Hütter später.

Vergangenen Winter bestritt die Lebensgefährtin von ÖSV-Abfahrer Christian Walder aus taktischen Gründen nur zwei Weltcuprennen, ehe sie nun in Kanada zurückkehrte. „Nach fast drei Jahren hier wieder zu starten, ist grandios. Den vierten Platz nehme ich mit aller Dankbarkeit“, sagte Hütter.

Einiges hat sich durch die vielen Verletzungen, Pausen und Comebacks verändert. „Da ist sicher einiges nicht optimal gelaufen. Aber ich riskiere jetzt nicht mehr Kopf und Kragen. Skifahren macht wieder Spaß“, erklärte sie in Lake Louise. „Ich habe so viele negative Momente mit dem Sport erlebt, aber jetzt ist alles wieder hundertprozentig positiv.“
Sie habe sich nach den vielen Verletzungen geschworen: „Jetzt machst du es gescheit, oder du lasst es.“ Vor allem will sie sich nicht mehr stressen lassen. „Da bin ich wirklich gereift. Es ist einfach nur Skifahren und es gibt wirklich wichtigere Sachen im Leben. Ohne Stress geht's offenbar wirklich besser.“

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