Als Auslöser gelten Krisenängste und die Flucht aus riskanten Vermögenswerten. Am Sonntag setzte eine leichte Erholung ein.
Wien. Bitcoin ist seinem Ruf, äußerst stark zu schwanken, wieder einmal gerecht geworden. In der Nacht auf Samstag stürzte die größte Kryptowährung von 56.000 auf zeitweise unter 43.000 Dollar pro Einheit ab. Am Sonntag zeichnete sich zwar eine leichte Erholung ab, der Kurs blieb vorerst aber unter der 50.000-Dollar-Marke. Der Gesamtwert aller Bitcoin verharrte unter einer Billion Dollar. Der Traum mancher Anleger, dass der Bitcoin-Preis bald über 100.000 Dollar klettern könnte, scheint sich nicht so bald zu erfüllen.
Doch was war die Ursache für den massiven Abverkauf? Als ein Grund wird die allgemeine Risikoaversion gesehen, die derzeit am Markt herrscht. Angesichts wachsender Unsicherheiten – das Wiederaufflackern der Covid-Krise, eine möglicherweise straffere Geldpolitik in den USA – ziehen sich die Anleger aus riskanten Werten zurück. So kam es etwa auch zu starken Rückgängen bei einzelnen Technologieaktien, die nur deswegen nicht so auffielen, weil die ganz großen IT-Werte (Amazon, Alphabet, Microsoft etc.) sich vergleichsweise stabil hielten. Und nun war eben Bitcoin an der Reihe.
Vom Novemberrekord (69.000 Dollar) hat sich die Kryptowährung deutlich entfernt. Während einige fürchten, dass der Bullenmarkt zu Ende geht, sieht Justin d'Anethan von der Kryptowährungsbörse Eqonex eine Gelegenheit zum Nachkauf. Reuters zitiert ihn: „Wenn überhaupt, ist dies die Gelegenheit für viele Investoren, die zuletzt gemeint haben könnten, sie hätten das Boot verpasst.“
El Salvador hat bereits nachgekauft. Das Land, das als weltweit einziger Staat Bitcoin als offizielle Währung neben dem US-Dollar einführte, erwarb 150 weitere Einheiten zum Durchschnittspreis von 48.670 Dollar, wie Präsident Nayib Bukele auf Twitter mitteilte. Als Bitcoin-Kritiker Peter Schiff ihn fragte, wie viel Steuergeld er noch verschwenden wollte, wies Bukele darauf hin, dass man mit den Bitcoin-Käufen im Plus sei, während der Wert der Goldreserven auf Jahressicht geschrumpft sei.