Bundesliga

Sturm Graz: Ein Lüftlein im halb leeren Glas

Ein Remis, das sich wie eine Niederlage anfühlt: Sturms Jakob Jantscher.
Ein Remis, das sich wie eine Niederlage anfühlt: Sturms Jakob Jantscher. APA/ERWIN SCHERIAU
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Sturm Graz geht nach intensiven Wochen die Luft aus. Die Wechselpolitik von Trainer Ilzer gibt Fragen auf.

Graz. Nach einer stürmischen Hinrunde schleppen sich die Grazer der Winterpause in der Bundesliga entgegen. Beim Heim-1:1 gegen die Admira passte sich Sturm sukzessive der offensiven Harmlosigkeit der Gäste an. Trainer Christian Ilzer sah das Glas an diesem Wochenende halb voll. „Aufgrund dessen, was auf die Jungs eingewirkt hat, müssen wir auch einmal diesen einen Punkt mitnehmen. Wenn man unsere Belastungen kennt, war das wirklich okay.“

So manche Grazer Schlüsselkraft wirkt seit Wochen überspielt. Zudem wird Kreativspieler Otar Kiteishvili schmerzlich vermisst, beim am Knie operierten Kapitän Stefan Hierländer besteht immerhin die Hoffnung auf ein Comeback im letzten Spiel vor der Winterpause bei Austria Klagenfurt.

Mit dem Einsatz von Teilzeitarbeitern hielt sich Ilzer zuletzt aber trotz der Intensivwochen in Bundesliga und Europa League vornehm zurück. Seine Wechselpolitik gibt Fragen auf. Der Trainer vertraut seinem Stammpersonal, auch am Wochenende, als, wie er sagt, die „Toplösungen“ nicht mehr gefunden worden sind. Ersatzspieler und jene aus der eigenen Akademie haben auch im zweiten Jahr der Ära Ilzer in Graz einen schweren Stand.

Gegen die Admira hat Ilzer nur einen Wechsel (Andreas Kuen) getätigt. Seine Begründung: „Man hat es beim Andi Kuen bemerkt, wie schwierig es ist, in so eine Partie hineinzufinden. Ich habe nicht das Gefühl gehabt, jemanden runterzunehmen. Ich wollte mir in der Offensive keinen rausnehmen.“ Die Spieler, die auf dem Platz gestanden sind, hätten ihre Sache gut gemacht. „Und sie sind im Rhythmus“, sagte Ilzer bei Sky. „Wechseln ist nicht immer die Lösung.“

U21-Nationalspieler Alexander Prass rätselte indes, warum in der zweiten Hälfte „die Automatismen nicht mehr da“ waren. „Es fühlt sich mehr wie eine Niederlage als ein Punkt an.“

Zwar griff sein Team nach dem erlösenden 1:0-Sieg in Altach im Heimspiel gegen die Admira in der ersten Hälfte wild an und ließ vor und nach Jakob Jantschers Führungstor (13.) Chance um Chance liegen. Jedoch endete dieser Vortrag nach dem Ausgleich durch Wilhelm Vorsager (38.) abrupt.

In der zweiten Hälfte kamen die Steirer zu keiner einzigen klaren Einschussgelegenheit mehr. „Wir haben es dann nicht mehr geschafft, die engmaschige Defensive auszuhebeln“, sagte Ilzer.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.12.2021)

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