"Alle Angestellten in den Verkaufsfilialen werden unter einen unfassbaren Generalverdacht bezüglich Diebstahl gestellt", kritisiert die Gewerkschaft. Eine entsprechende Betriebsvereinbarung gilt seit 1. November.
Die Gewerkschaft kritisiert die in einer neuen Betriebsvereinbarung festgelegten Kontrollmaßnahmen für Mitarbeiter der Drogeriehandelskette Schlecker. Die Arbeitnehmervertreter stoßen sich daran, dass die Geschäftsführung neben privaten Taschen und Einkaufskörben der Mitarbeiter auch Kleider-Spinde, Kleiderkästen und Unterlagen kontrollieren darf.
"Mit dieser Vereinbarung hat das Unternehmen die Grundprinzipien eines menschenwürdigen Umganges mit den Angestellten verlassen", sagt Karl Proyer, stellvertretender Geschäftsführer der GPA-djp am Mittwoch.
Kontrolle von privaten Taschen und Kleider-Spinden
Die Kontrolle umfasst neben privaten Taschen und Kleiderspinden auch Tresore "und deren Inhalte", Kassenbestände, Bestellbücher und Unterlagen. Sie kann seit 1. November bei allen Filial-Mitarbeitern in Österreich durchgeführt werden, nicht jedoch bei Mitarbeitern in der Zentrale und in Logistik-Zentren. "Mit einer solchen Vereinbarung werden alle Angestellten in den Verkaufsfilialen zunächst unter einen unfassbaren Generalverdacht bezüglich Diebstahl gestellt", kritisiert die Gewerkschaft.
Die Gewerkschaft fordert Geschäftsführung und Betriebsrat auf, die Vereinbarung "rasch zu entschärfen". Schlecker war am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
(APA)