Formel 1

Verstappen gegen Hamilton: Punktegleich ins WM-Finale

Max Verstappen, Esteban Ocon und Lewis Hamilton.
Max Verstappen, Esteban Ocon und Lewis Hamilton.imago images/Motorsport Images
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Crashs, Safety-Cars, taktische Manöver und ein krasser Auffahrunfall: der GP von Saudi-Arabien begeisterte. Hamilton siegte vor Verstappen, die WM-Entscheidung fällt erst in Abu Dhabi.

Dschidda. Die Formel 1 mag viel zu oft langweiliger und leicht berechenbarer Anachronismus sein, der plump mit Boxenstopps und Reifenwechsel zu erklären ist. Doch bei der Premiere des Grand Prix von Saudiarabien wurden alle gewohnte Vorurteile ausgebremst. Es gab Überholmanöver, Unfälle, Safety-Car-Phasen, taktische Meisterleistungen (von RB Racing), zwei rote Flaggen und, historisch, drei stehende Starts, um doch noch einen Sieger zu finden. Und, das klassische PS-Narrativ? Natürlich: das erbitterte Duell zweier Erzrivalen ist um eine sehr umstrittene Kollision reicher.

Max Verstappen und Lewis Hamilton schenkten sich gar nichts. Der Mercedes-Pilot fuhr schneller, der RB-Star riskierte und schnitt weiße Linien, kürzte ab, kratzte Kerbs und war willens, alles zu unternehmen, um seinen acht-Punkte-Vorsprung auf den Titelverteidiger über die Distanz der 50 Runden zu bringen. Das eigentliche Rennen startete in Wahrheit erst nach dem dritten Start und da kam es in Runde 38 zu einem Zusammenstoß, weil der Herausforderer plötzlich vom Gas ging – denn sein Team hatte ihn zum Platztausch mit dem Briten angewiesen.

Hamilton fuhr auf ihn auf, die rechte Seite des Flügels war lädiert – und es dauerte bis zu Runde 42, ehe Verstappen seinen Widersacher endgültig vorbei ließ. Passend dazu flatterte da eine 5-Sekunden-Strafe für den Niederländer ein, acht Runden vor Rennende war alles entschieden.

WM? Beide haben 369,5 Punkte

Hamilton fuhr zum achten Saisonsieg, dem dritten in Serie (103. insgesamt) und hat damit alles auf Verstappen (er lag 32 Zähler nach dem Spielberg-GP voran) aufgeholt, was aufzuholen war. Der Niederländer hat neun Siege zu Buche stehen und hätte damit, würden beide beim WM-Finale am nächsten Sonntag in Abu Dhabi ausfallen, Vorteil. Davon aber ist nicht auszugehen, es kommt zum Showdown, den die Welt des Motorsports erwartet hat. Der Sieger von Abu Dhabi wird Weltmeister sein.

Hamilton siegte und kassierte den Punkt für die schnellste Rennrunde. Er hat 369,5 Punkte zu Buche stehen, wie Verstappen – der eben den einen Sieg mehr in der Tasche hat. Warum es zu diesem Auffahrunfall kam, wird Gegenstand vieler Debatten und Untersuchungen werden. Am Sonntag, 14 Uhr, zählen diese Worte in Abu Dhabi nichts mehr. Dann erlebt die Formel 1 eine ihrer spannendsten WM-Entscheidungen.

GP von Saudi Arabien: 1. Hamilton (GB/Mercedes) 2. Verstappen (NED/RB Racing) +11,8 Sek. 3. Bottas (FIN/Mercedes) +27,5 4. Ocon (FRA/Alpine) 27,6 5. Ricciardo (AUS/McLaren) 40,1
Fahrer-WM: Verstappen vor Hamilton, je 369,5.

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