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n der jährlichen Liste der „besten Reiseziele“ von Lonely Planet besetzt Norwegen Platz zwei.
n der jährlichen Liste der „besten Reiseziele“ von Lonely Planet besetzt Norwegen Platz zwei.(c) Einar Aslaksen
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Wieso Sie nach Norwegen fahren und Südafrika in den nächsten Monaten meiden.

Noch 2019 hätte mich ein Mail mit folgendem Betreff hochgradig verwirrt: „Madeira bleibt für den Tourismus geöffnet und heißt weiterhin alle Besucher willkommen!“ Destinationen wie die Geburtsinsel von Cristiano Ronaldo – immerhin bei den World Travel Awards kürzlich zum sechsten Mal in Folge „Europe’s Leading Island Destination“ – werben inzwischen vor allem mit pandemischen Sicherheitsbedingungen und Präventionsmaßnahmen. Und immer mehr Menschen, die ohnehin Home-Office machen, nützen den mitteleuropäischen Lockdown für den neuen Trend „Escape Travel“, letzte Woche an dieser Stelle beschrieben.

Leider lassen viele sich von Billigairlines beeinflussen, die mit ihren aktuellen Kampfpreisen ein Stück vom Profit­kuchen mitnaschen und nebenbei den Kampf gegen die Klimakatastrophe konterkarieren. Die Verführungskünste des Quasi-Gratisflugs wirken, und keiner bremst diese Auswüchse ein, Kerosin bleibt in Europa weiterhin staatlich subventioniert, mit Norwegen als einziger Ausnahme. In der jährlichen Aufstellung der „besten Reiseziele“ des Lonely-Planet-Verlags liegt Norwegen, vielleicht nicht zufällig, hinter den Cookinseln und vor Mauritius auf dem zweiten Platz. Die wilden Fjorde und das neue Munch-Museum Oslos im Leitplankenstil haben die Jury ebenso überzeugt wie die ­Nachhaltigkeitsbemühungen und die skandinavische Führerschaft in grüner ­Technologie.

Das aktuell am wenigsten empfehlenswerte Escapeland wäre Südafrika mit seiner Virusvariante B.1.1.529 oder Omi­kron und deren eventuell ungemütlich hohem Immun-Escape. Das Virus bildet sich im weltweiten Personenverkehr deprimierend und eindrucksvoll ab. Kann ja immer sein, dass auch die konsequentesten Beschränkungen zu spät kommen. Zuerst zog Israel die Omikron-Konsequenzen und stufte einige Staaten aus dem südlichen Afrika als „rot“ ein. Als Nächstes stellte die britische Regierung die Flüge ein, landen doch täglich 700 Menschen aus Südafrika in London. Seltsamer Gedanke (und Horrorvision gastfreundlicher Tiroler Seilbahnbetreiber): Im Jahr 2021 sind nicht mehr alle Reisenden überall willkommen.

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