Corona-Gipfel

Lockdown-Ende am 12. Dezember? Die meisten Länder wollen schrittweise öffnen

(c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)
  • Drucken

Die meisten Länder wollen schrittweise öffnen. Nur Tirol wünscht sich explizit, dass alle Branchen gleichzeitig wieder aufsperren. Am Mittwoch treffen sich Bund und Länder zum Gipfel.

Ganz aufmachen? Teilweise öffnen? Alle gleichzeitig? Diese Fragen sollen am Mittwoch beim Corona-Gipfel beantwortet werden. Vorab klären sich die Fronten auf Länderseite.



Dabei zeichnet sich eine Wunschlösung ab. Die Mehrheit der Landeshauptleute – manche mehr, manche weniger direkt – spricht sich für eine stufenweise Öffnung nach dem Lockdown aus. Heißt: Zunächst soll der Handel und erst danach Gastronomie und Tourismus öffnen – jeder Schritt begleitet von Sicherheitsauflagen.

Team Stufenplan

Zum „Team Stufenplan“ gehört etwa der oberösterreichische Landeshauptmann, Thomas Stelzer (ÖVP), der mit dem längeren Lockdown (bis 17. 12.) ohnehin einen Sonderweg geht. Er will zunächst – mit Maske – den Handel öffnen, danach „möglichst bald“ die Gastronomie, wo er sich Sicherheitsmaßnahmen wie den Verzicht auf Barbetrieb oder eine Maskenpflicht vorstellen kann. Bei allen Öffnungsschritten soll 2-G gelten.

Auch der Vorarlberger Landeschef, Markus Wallner (ÖVP), kann sich eine zweistufige Öffnung vorstellen, mit einem ersten Schritt am 12. bzw. de facto 13. Dezember und einem zweiten etwa am 17. Dezember. Am Montag, dem 13., muss laut Wallner aber jedenfalls der Handel wieder aufgehen. Gastronomie und Hotellerie müssten zumindest „rechtzeitig vor Weihnachten“ wieder öffnen können. Grundsätzlich gelte, dass Öffnungen nur unter strengen Schutzvorschriften – weitgehende Maskenpflicht, durchgängige 2-G-Regel (Arbeitsplatz: 3-G), zugewiesene Sitzplätze im Veranstaltungsbereich – durchgeführt werden könnten.

Bereits vorab für eine schrittweise Öffnung hat der steirische Landeshauptmann, Hermann Schützenhöfer (ÖVP), votiert, der im Interview mit der „Kleinen Zeitung“ meinte: „Die Gastronomie aufsperren? Da zögere ich, auch wenn mir das Herz blutet.“ Seine Skepsis betrifft auch körpernahe Dienstleistungen.

Auch Wiens Bürgermeister, Michael Ludwig (SPÖ), plädiert schon länger dafür, „schrittweise zu Erleichterungen zu kommen“. In Wien gilt ohnehin auch nach dem Lockdown-Ende das bereits beschlossene strengere Regime.

Auch der Kärntner Landeshauptmann, Peter Kaiser (SPÖ), deutet zumindest eine zarte Tendenz Richtung Stufenplan an: „Öffnungen sollten von der Risikominimierung abhängig gemacht werden. Große Gefährdungsbereiche – wie beispielsweise die Nachtgastronomie – müssen gesondert behandelt werden“, so Kaiser in einem Statement. Er beharrt auch darauf, dass die Schulen in Präsenzunterricht offen bleiben.

Die Zögerlichen

Nicht festlegen wollen sich die niederösterreichische Landeshauptfrau, Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), der Salzburger Landeshauptmann, Wilfried Haslauer (ÖVP), und der burgenländische Landeshauptmann, Hans Peter Doskozil (SPÖ). Alle drei verweisen darauf, dass man sich bis Mittwoch noch mit den Experten beraten müsse. Wobei Haslauer durchblicken ließ, dass – vorbehaltlich eben der Expertenmeinung – eine schrittweise Öffnung möglich sei.

Platter - fast allein

Insofern bleibt im „Team alles gleich aufsperren“ allein Günther Platter übrig. Der Tiroler Landeshauptmann (ÖVP) spricht sich vehement für die Öffnung aller Bereiche aus – also etwa auch der Gastronomie. Unterstützung erhielt er vom Bund, konkret von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), während der Koalitionspartner, die Grünen, wiederum ziemlich eindeutig das Modell Stufenplan favorisiert.

Nicht einig sind sich die Länder in der Frage, ob alle Länder (bis auf Oberösterreich) gleichzeitig öffnen müssen. Für Mikl-Leitner etwa ist das – mit Verweis auf die „Osterruhe“ im Osten im Vorjahr – nicht zwingend so. Platter, aber auch etwa Kaiser sind für ein bundesweit einheitliches Öffnen. Für manche wie Wallner ist beides denkbar.

((APA/uw))

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Seit Montag ist der Handel wieder geöffnet; Gastro und Hotellerie öffnen am Freitag wieder ihre Pforten.
Lockerungen

Vor Öffnung: Kärnten führt zusätzliche Maßnahmen für Gastro und Hotellerie ein

In Restaurants dürfen maximal zehn Erwachsene mit zehn Kindern an einem Tisch sitzen. Außerdem gilt auf Weihnachtsmärkten eine FFP2-Maskenpflicht.
Am dritten Adventsonntag dürfen die Adventmärkte wieder öffnen. Unter Vorkehrungen.
Lockerungen

Schrittweise und regional unterschiedlich: Lockdown endet für Geimpfte

Handel, Gastro und Hotels dürfen ab heute wieder aufsperren. Aber nicht in allen Bundesländern. Die Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte bleiben aber in ganz Österreich aufrecht.
Dieses Wochenende sperren die meisten Christkindlmärkte wieder auf. Für den Besuch gelten aber strenge Corona-Regeln.
Lockerungen

Weihnachtsfeier, Sport oder Krankenhausbesuch: Was ab Sonntag wieder erlaubt ist

Österreich beendet am Sonntag den Lockdown - unter strengen Auflagen und mit Unterschieden in den Bundesländern. Die neue Verordnung regelt auch private Zusammenkünfte.
Öffnungen am 12. Dezember? Oder am 17. Dezember? Was ist mit den Christkindlmärkten?  Und der Gastronomie? Derzeit ist es nicht einfach, den Durchblick zu behalten.
"Fleckerlteppich"

Lockdown-Ende: Wo in Österreich wann geöffnet wird

Der Bund gibt für die Öffnungen bekanntlich die "Mindeststandards" vor. Die Bundesländer wählten darüber hinaus unterschiedliches Vorgehen. Ein Überblick.
In Wien dürfen die Christkindlmärkte doch schon am 12. Dezember öffnen. Speisen und Getränke dürfen aber noch nicht vor Ort konsumiert werden.
Lockdown-Ende

Oberösterreich öffnet am 17. Dezember alle Bereiche, Kärnten geht gestaffelt vor

Kärnten öffnet kommenden Montag den Handel, die Gastronomie am Freitag darauf. Wien öffnet Handel und Kultur doch schon am 12. Dezember.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.