Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt

Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.

Premium
Porträt

Jung, weiblich, türkis: Das Feindbild Laura Sachslehner

Laura Sachslehner (27) wird Generalsekretärin der ÖVP. Damit führt künftig eine Türkise die Partei, in der die schwarzen Länder zuletzt ein Comeback feierten.
Laura Sachslehner (27) wird Generalsekretärin der ÖVP. Damit hat künftig eine junge Frau aus Wien die Partei zu managen, in der die schwarzen Länder zuletzt ein Comeback feierten.(c) APA/GARIMA SMESNIK
  • Drucken

Karl Nehammer macht eine Türkise zu seiner Parteimanagerin: Laura Sachslehner wird neue ÖVP-Generalsekretärin. Abseits der Polit-Arena ist die 27-Jährige bisher wenig bekannt. Auf Social Media wurde sie es durch die Flut an Hass und Häme, die sie dort abbekommt.

Die türkise Bastion bleibt ohne Galionsfiguren zurück: Keine andere Landesorganisation ist von den Umbrüchen in der ÖVP aktuell mehr betroffen als die Wiener Landespartei. Nach dem Rücktritt von Parteichef Gernot Blümel und Geschäftsführerin Bernadette Arnoldner verlässt eine weitere Funktionärin das türkise Kartenhaus, das Sebastian Kurz zuvor zusammenfallen ließ: Arnoldners Stellvertreterin, Laura Sachslehner, wird neue Generalsekretärin in der Bundespartei.

In der Vorwoche kursierten bereits Gerüchte, die 27-jährige Wienerin könnte den Posten von Axel Melchior übernehmen. Diesem aber sprach Bundeskanzler Karl Nehammer bis Dienstag noch offiziell sein Vertrauen aus. Organisatorisch war er der wichtigste Akteur des „Team Kurz“ und zeichnete für einen Parteitag verantwortlich, der Kurz noch im August 99,4 Prozent Zustimmung brachte. Nehammer ersetzt ihn nun aber durch eine „urbane und moderne Frau“. Die These, das Kurz'sche Erbe sei nun überwunden, scheint damit widerlegt. Zu den verbleibenden türkisen Ministerinnen gesellt sich jetzt eine weitere, durch und durch Türkise als oberste Parteimanagerin hinzu.

Die Social-Media-Hatz hat begonnen

Maturiert hat die 27-jährige Wienerin an der AHS Theodor-Kramer-Straße in Wien-Donaustadt, studierte Publizistik und Kultur- und Sozialanthropologie und begann ihre politische Laufbahn 2014 in der JVP-Landstraße, deren Büroleiterin sie bis 2017 war. Später wurde sie auch JVP-Generalsekretärin. Nach der Landtagswahl 2020 zog sie mit einem Grundmandat in den Wiener Gemeinderat. Vor knapp einem Jahr wurde sie stellvertretende Generalsekretärin der Wiener ÖVP. ÖVP-Klubchef August Wöginger gratulierte der „engagierten und inhaltlich versierten jungen Frau“ am Mittwoch zur neuen Funktion. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger nannte Sachslehners Wirken „mutige, moderne Politik“. Gänzlich anders dürfte das die linke Reichshälfte nun bewerten.