Lockdown-Ende

Handel öffnet in Wien am 13. Dezember, Gastronomie und Hotellerie eine Woche später

"Die Situation ist nach wie vor ernst - und ich nehme sie auch ernst": Michael Ludwig (SPÖ) bei einer Pressekonferenz zu den weiteren Öffnungsschritten in Wien.
"Die Situation ist nach wie vor ernst - und ich nehme sie auch ernst": Michael Ludwig (SPÖ) bei einer Pressekonferenz zu den weiteren Öffnungsschritten in Wien.APA/GEORG HOCHMUTH
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Bürgermeister Ludwig hat die weiteren Öffnungspläne für Wien verkündet. Die „befürchtete“ 2-G-plus-Regel kommt nicht, die Rede ist von einer „schrittweise Öffnung unter strengen Sicherheitsvorkehrungen".

Im Büro des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig (SPÖ) wurde am Dienstagvormittag - einen Tag vor der angesetzten Bund-Länder-Runde - mit Experten darüber beraten, wie es nach dem allgemeinen Lockdown in der Bundeshauptstadt weitergehen wird. Am frühen Nachmittag gab Ludwig den weiteren Öffnungsplan bekannt.

„Die Pandemie ist nicht vorbei“, sagte er gleich zu Beginn, „und ist noch nicht gemeistert." Man sei solidarisch mit den anderen Bundesländern, habe die Intensivkapazitäten auch entsprechend aufgestockt, um bei Bedarf zu helfen.

Der Wiener Weg sei ein „Weg der Sicherheit und der Konsequenz", dadurch sei man, was die Infektionszahlen betrifft, zumindest in Wien auf stabilem Niveau. Die Zahlen seien besser als in anderen Bundesländern, „aber es sind trotzdem keine guten Zahlen“, spricht er die Situation im Land an. In den Spitälern gebe es nach wie vor noch keine Entspannung, die Situation sei „nach wie vor ernst“ - „und ich nehme sie auch ernst“, so Ludwig. Man solle nicht signalisieren: „Jetzt ist alles möglich, jetzt ist alles zu öffnen, es ist gemeistert“. Das sei nämlich bei weitem nicht der Fall.

Es werde weiterhin notwendig sein, vorsichtig zu sein und strenge Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Durch ein intensives Testangebot, ein niederschwelliges Impfangebot, durch umfassende Schutzmaßnahmen habe man ein Bündel an Maßnahmen getroffen. Nach wie vor müsse man darauf achten, „nicht zu viele persönliche Kontakte“ zu haben. Was bedeutet das nun für Wien?

Die Ausgangsbeschränkungen für Geimpfte enden in Wien ebenfalls am 12. Dezember. Ludwig sprach von einer „schrittweise Öffnung unter strengen Sicherheitsvorkehrungen". Ab Montag dürfen der Handel und körpernahe Dienstleister wieder öffnen. Kulturinstitutionen und Sporteinrichtungen dürfen wieder für Zusammenkünfte - unter speziellen Vorkehrungen - öffnen. Sportstätten werden unterschiedlich behandelt: Outdoor soll „vieles möglich gemacht werden“, in Innenräumen, vor allem, wenn es zu engem Körperkontakt kommt, werde man strenger vorgehen.

Gastronomie und Hotellerie dürfen am 20. Dezember öffnen. „Die befürchtete 2-G-plus-Regel kommt nicht“ so Ludwig. Sie hätte eine PCR-Test-Pflicht auch für geimpfte und genesene Personen vorgesehen. Die Nachtgastronomie bleibt aber vorerst geschlossen.

Christkindlmärkte dürfen ebenfalls, zeitgleich mit dem Handel, ab 13. Dezember wieder öffnen, Take-away wird zu diesem Zeitpunkt wieder möglich sein. Der Konsum von Getränken oder Speisen vor Ort erst wieder ab 20. Dezember.

Details auf Bund-Länder-Treffen klären

Es gehe weiterhin um die Situation in den Spitälern und Intensivstationen, betonte der Wiener Bürgermeister. Außerdem sei Long-Covid ein Phänomen, „das uns wahrscheinlich in den nächsten Jahrzehnten" beschäftigen werde, warnte Ludwig. Ein weiterer, für ihn wichtiger Punkt, sei die Ausbildung angehender Ärztinnen und Ärzte in Spitälern: Corona hätte einen dermaßen großen Raum eingenommen, dass anderenorts Defizite entstanden seien. Darauf müsse man achtgeben.

Weitere Details, etwa zu einer möglichen Sperrstunde, werde man in die Gespräche einbringen, die am Mittwoch zwischen Bund und Ländern stattfinden. Ohnehin müsse man die vorgeschlagenen Regelungen auch noch mit den Bundesländern akkordieren. Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) hatte zu Mittag bestätigt, dass der Lockdown in Österreich für alle Geimpften am 12. enden wird. Unter welchen Sicherheitsvorkehrungen die Öffnungsschritte erfolgen werden, wird auf dem morgigen Corona-Gipfel festgelegt. Der Bund legt damit die Rahmenbedingungen fest, die Länder dürfen ihrerseits wieder die Maßnahmen verschärfen.

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