Deutschland

Konjunkturerwartungen von Finanzexperten verschlechtern sich

Die Einschätzung der aktuellen Lage in Deutschland hat sich deutlich verdüstert.

Angesichts der Corona-Lage und weiterhin bestehender Lieferengpässe haben sich die Konjunkturerwartungen für Deutschland von Finanzmarktexpertinnen und -experten wieder verschlechtert. Der Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten sank im Dezember um 1,8 Punkte auf einen neuen Wert von 29,9 Zählern, wie das Forschungsinstitut am Dienstag in Mannheim mitteilte.

Deutlich nach unten ging es bei der Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage: Hier sank der Indikator um 19,9 Punkte auf minus 7,4 Punkte. Damit befindet sich die Lageeinschätzung zum ersten Mal seit Juni wieder im negativen Bereich.

"Die deutsche Wirtschaft leidet spürbar unter den neuen Entwicklungen der Corona-Pandemie", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Nach wie vor bestehende Lieferengpässe belasten Produktion und Einzelhandel", fügte er hinzu. Der Rückgang der Konjunkturerwartungen zeige, "dass die Hoffnung auf ein wesentlich stärkeres Wachstum im nächsten halben Jahr geringer wird". Besonders die Ertragserwartungen exportorientierter und konsumnaher Branchen würden schlechter beurteilt.

Das ZEW fragt monatlich rund 200 Expertinnen und Experten aus Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen von Großunternehmen nach ihren Einschätzungen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten wie Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkursen und dem Ölpreis. Für die Dezember-Daten wurden 174 Analysten und institutionelle Anleger befragt.

Im Mai waren die Konjunkturerwartungen noch auf den höchsten Wert seit 21 Jahren geklettert, seit Juni hatte es dann - bedingt unter anderem durch die verbreiteten Lieferengpässe - jeweils einen Rückgang gegeben und im November erstmals wieder einen Anstieg.

(APA)

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