Leitartikel

Der unsägliche und doch notwendige Vergleich zwischen den Ländern

Die Presse/Clemens Fabry
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Die Pandemie ist kein Wettlauf zwischen Wien und Oberösterreich, sondern einer zwischen Immunisierungen und Infektionen mit dem Coronavirus.

Israel steht derzeit besser da als Schweden, Schweden besser als Portugal, Portugal besser als Österreich und Österreich besser als Belgien und Großbritannien. Die Rede ist von der Zahl der Patienten, die wegen Covid-19 in einem Spital behandelt werden müssen. Ein verlässlicher Parameter, der sich zur Gegenüberstellung eignet und als Qualitätsmerkmal in der bisherigen Bekämpfung der Pandemie betrachtet werden könnte.

Aber: Es ist noch gar nicht so lang her, dass sich in Israel plötzlich eine starke Infektionswelle aufbaute und nur mit einem Kraftakt in Form der Forcierung der dritten Impfungen gebrochen wurde. Dass Portugal eine Impfquote von fast 90 Prozent erreicht hat, ist auch eine Folge massiver Engpässe in den Spitälern während der zweiten Welle – Bilder, die ihre Spuren im kollektiven Gedächtnis der Bevölkerung hinterließen. Großbritannien wiederum verzichtet seit Monaten auf jegliche Einschränkungen. Wo, wenn nicht dort soll die Zahl der Patienten steigen? Auch Schweden und Belgien haben ihre eigenen Geschichten – sie alle verdeutlichen die Ambivalenz von Momentaufnahmen, die nur einen Zwischenstand darstellen, aber dennoch nicht ignoriert werden dürfen. Wie ein früher Gegentreffer in einem Fußballspiel, in dem noch alles möglich ist, der aber eine Anpassung der Strategie erfordert.

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