Sturm Graz und das Spiel der Ehre

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FBL-EUR-C3-MONACO-STURM GRAZAPA/AFP/VALERY HACHE
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Für Sturm Graz geht es am Donnerstag um einen ehrenvollen Abschied aus dem Europacup. Das Aus der Grazer steht schon vor dem abschließenden Europa-League-Heimspiel gegen AS Monaco fest.

Für Sturm Graz geht es am Donnerstag (18.45 Uhr/live Sky) um einen ehrenvollen Abschied aus dem Fußball-Europacup. Das Aus der Grazer steht schon vor dem abschließenden Europa-League-Heimspiel gegen AS Monaco fest. Die Monegassen sind als Gruppensieger fix im Achtelfinale und dürften in Graz einigen Reservisten die Chance bieten.

Beim 0:1 im September im Fürstentum war Sturm chancenloser, als es das Ergebnis vermuten lassen würde. In den fünf EL-Gruppenspielen gegen durchwegs hochkarätige Gegner gelang den Steirern nur bei Real Sociedad (1:1) ein Punktgewinn. "Natürlich sind wir wieder krasser Außenseiter, aber wenn wir unsere Chancen nützen, dann können wir zu Hause punkten", meinte Trainer Christian Ilzer vor dem Abschluss in der Gruppe B.

Sturm möchte den Favoriten überraschen. Eine Moralinjektion wäre vor dem abschließenden Liga-Heimspiel des Jahres am Sonntag (14.30 Uhr) bei Austria Klagenfurt willkommen. Von ihren vergangenen zehn Pflichtspielen haben die Grazer nur eines gewonnen, in den jüngsten 13 Partien setzte es acht Niederlagen.

"Wir wollen uns im letzten internationalen Spiel in dieser Saison noch einmal gut präsentieren und einem großartigen Gegner Paroli bieten", sagte Ilzer. Sportchef Andreas Schicker formulierte es so: "Wir wollen uns vom europäischen Herbst gut und würdig verabschieden. Es ist die letzte Woche. Jetzt gilt es, alles rauszuhauen." Seit dem 1:1 am Samstag gegen die Admira sei genügend Zeit zur Regeneration vergangen. Schicker berichtete von einer "anderen Frische im Kopf", die er bei allen verspüre.

Die personellen Änderungen werden sich in Grenzen halten. Die Langzeit-Verletzten Stefan Hierländer, Otar Kiteishvili und Francisco Mwepu werden ebenso erst im neuen Jahr wieder zum Einsatz kommen wie Sandro Ingolitsch und Vincent Trummer. Dafür steht Rechtsverteidiger Yusuf Gazibegovic nach seiner Gelbsperre in der Liga wieder zur Verfügung.

Größer dürfte die Rotation bei AS Monaco ausfallen. Am Sonntag (20.45 Uhr) wartet der Ligaschlager beim überlegenen Tabellenführer Paris Saint-Germain. "Wir haben zwei große Spiele vor uns, aber wir sind in einer guten Dynamik", erklärte Trainer Niko Kovac. Sein Team ist sieben Pflichtspiele ungeschlagen, drei der vergangenen vier hat es gewonnen. "Wir kommen Schritt für Schritt nach oben."

Aktuell liegt Monaco in der Ligue 1 auf dem siebenten Tabellenplatz. Das Offensivtrio Kevin Volland, Wissam Ben Yedder und Sofiane Diop war an 26 von bisher 27 Ligatoren der Monegassen direkt beteiligt (Tor oder Assist). Das brachte nicht einmal das PSG-Dreigestirn Lionel Messi, Kylian Mbappe und Neymar (bisher 25 Torbeteiligungen) zustande.

Trotz aller Rotation will der Gruppensieger die Reise in die Steiermark ernst nehmen. "Graz ist eine Mannschaft, die nicht leicht zu bespielen ist", meinte der französische Nationalspieler Aurelien Tchouameni. "Auch wenn wir schon aufgestiegen sind, jeder will sich für das Match gegen PSG empfehlen. Also werden wir versuchen, dort zu performen." Routinier Cesc Fabregas steht Kovac frühestens im neuen Jahr wieder zur Verfügung, Mittelfeldmann Youssouf Fofana fehlt in Graz-Liebenau gesperrt.

Dort hatte Sturm im Oktober 2000 auf dem Weg in die Champions-League-Zwischenrunde einen viel beachteten 2:0-Heimsieg gegen Monaco gefeiert. Ein volles Stadion bejubelte damals zwei Tore von Markus Schopp. 21 Jahre später geht die Begegnung Corona-bedingt vor einer Geisterkulisse über die Bühne.

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