Medienwissenschaft

Desinformation als Geschäftsmodell

Die US-amerikanische Katze  Tardar Sauce wurde aufgrund ihres mürrischen Gesichtsausdruckes als "Grumpy Cat" zum Internetphänomen.
Die US-amerikanische Katze Tardar Sauce wurde aufgrund ihres mürrischen Gesichtsausdruckes als "Grumpy Cat" zum Internetphänomen.Jens Kalaene / dpa / picturedesk
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Für Plattformen wie Facebook und Instagram sind Memes genauso wie Fake News höchst lukrativ. Elena Pilipets erforscht die Inhalte und Dynamiken hinter den Klicks.

Wenn Menschen Entwurmungsmittel gegen eine Covid-Erkrankung einnehmen, schadet ihnen Desinformation ganz individuell. Die Verbreitung von Fake News kann aber darüber hinaus auch destabilisierend auf eine Demokratie wirken. Die Medienwissenschaftlerin Elena Pilipets beschäftigt sich an der Universität Klagenfurt und der Neuen Universität Lissabon mit den gefährlichen, aber auch mit den vermeintlich banalen Seiten des Internets. „Es ist wichtig, zu verstehen, wie Medien in unsere Handlungen intervenieren“, sagt sie. „Einerseits diese akribische Vermessung von Daten, die wir generieren. Und andererseits diese Informations- und Bedeutungsvielfalt.“

Desinformation, „alternative Fakten“ oder „gefühlte Wahrheiten“ seien nichts Neues, betont Pilipets. „Was eher neu ist, ist die Intensität und die Geschwindigkeit, mit der sich verschiedene Arten von Statements, Informationen und Bildern im Netz vermischen.“ Nicht ihr Wahrheitsgehalt, sondern ihre Fähigkeit für Aufregung und somit für weitere kommunikative Impulse, sprich, ihre Zirkulation, macht ihre Relevanz aus: „So funktioniert Clickbait (das Ködern von Klicks; Anm.). So entstehen Shitstorms. So verbreitet sich Populismus.“

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